18. Mai 2018

Zu den neusten Lügen der Sekte aus Hamburg

Liebe Genossinnen und Genossen, an die Internationale Kommunistische Bewegung (IKB), an die politische Widerstandsbewegung (PWB) in unserem Land.

Wir äußern uns nun erstmals zu einem Konflikt, der gerade für Außenstehende und Nicht-Beteiligte bizarr und kurios, für einige beschämend, andere frustrierend, andere unterhaltsam und wieder andere völlig uninteressant wirken muss: Zwei Strukturen in der BRD, die sich auf den Maoismus als ideologisches Fundament berufen, aber scheinbar in offener Feindschaft bestehen.

Nach dem Arbeiterkampftag haben unsere alten „Freunde“ von der SoL, die wir „die Sekte aus Hamburg“ nennen, über ihre Nachrichtenplattform „Demvolkedienen“ unter einem ihrer zahllosen Namen und Kürzel ein weiteres mal eine Erklärung gegen uns veröffentlicht, zu der wir nun erstmals entschieden haben, dass sie eine Gegenstellungnahme nötig macht, um das gröbste an Lügen und Wahnsinn zu widerlegen.

Bereits im letzten Jahr veröffentlichten sie ein hanebüchenes 46-seitiges (!) Dokument unter dem Titel „Wider die Bande von rechten Liquidatoren, die als „Jugendwiderstand“ ihr Unwesen treiben“, auf das wir – trotz seines krassen, widerlichen, denunziatorischen Inhalts – nicht reagierten. In erster Linie nicht, da sie in unserer tagtäglichen Praxis und unserem tagtäglichen Kampf kaum Relevanz haben und wir sie nicht wichtiger machen wollten, als sie sind. Und zweitens, weil wir wussten, dass es sich durch Form und Inhalt selbst in Abseits stellen würde und wir auch wissen, dass jeder, der über kurz oder lang mit der „Sekte aus Hamburg“ arbeitet, sich genau denken kann, wie es um den Wahrheitsgehalt des Textes bestellt ist.

Wir gliedern den folgenden Text um des besseren Verständnisses der aktuellen Situation grob in die 1. organisatorische Vorgeschichte des Konflikts, in die 2. Chronologie der bisherigen Auseinandersetzung, in den 3. aktuellen Vorfall und Text der Sekte, in die ideologisch-politischen Widersprüche und 4. das Wesen der Sekte, eine kurze 5. Einschätzung und einige ergänzende und polemische 6. Kommentare zum aktuellen Vorfall vom 1. Mai und damit Auslöser für das Geschreibsel der Hamburger. Wir fassen uns dabei so kurz wie es geht, Flüchtigkeitsfehler sind nicht ausgeschlossen und auch spätere Ergänzungen und Stellungnahmen, gerade zu ideologischen Fragen behalten wir uns vor.

Wir geben uns Mühe den folgenden Text so zu schreiben, dass normale, politisch aktive Menschen verstehen, wovon wir reden, und nicht das völlig überzogene, entfernt ans Deutsche angelehnte Sektensprech der Hamburger zu benutzen.

Auf eine Sache sei noch hingewiesen. Wir schreiben hier als Jugendwiderstand. Das ist eine revolutionäre Jugendmassenorganisation – keine kommunistische Kaderorganisation, keine Partei, keine Parteiaufbauorganisation – wir sind in der Form also nicht an irgendwelche Richtlinien dieser gebunden und akzeptieren auch das überzogene Schauspiel der Hamburger diesbezüglich nicht.

Und um die Spannung von vorneherein etwas herauszunehmen: Bei dem „finsteren Attentat[s] des rechten Liquidatorentums gegen das internationale Proletariat auf den Straßen Berlins“, dem „finsteren Attentat das diesen ersten Mai in Berlin stattgefunden hat“, dem „verbrecherischen Attentat“ von dem die Sekte aus Hamburg spricht, handelt es sich um EINE (1!) Ohrfeige, die einer ihrer Genossen am 1. Mai von einem unserer Genossen bekommen hat. Es gab kein Blut und keine Auseinandersetzung. Dagegen war der Vorfall des Silvester 2016/2017 mit den Trotzkisten in Neukölln, den die Hamburger Sekte in ihren 46-Seiten noch mit „Aber es ist doch nichts womit man sich rühmt, dass man einen total unterlegenen Gegner geschlagen hat. Das ist als würde der Junge aus der Oberstufe damit angeben, dass er einen Erstklässler, der im Rollstuhl sitzt, auf dem Schulhof verprügelt hat.“ umschrieb, wirklich das reinste Massaker.


Und nun sagen sie zu einer Ohrfeige: „Und vor allem ist es ein militaristischer Angriff. Eine Kriegshandlung. Das war kein „Disput auf der Strasse“. Das war keine Kneipenschlägerei. Das war ein gezielter, ausgeführter Angriff auf eine Demonstration, wo die Maoisten in der BRD die Kampagne für 200 Jahre Karl Marx auf die Strasse getragen haben. Ein militärischer Angriff, der stattgefunden hat mit Erlaubnis und im Schutz der Polizei. Ein Verbrechen, das nie, nie vergessen wird.“

Dazu fehlen jedem normalen Menschen schlicht und ergreifend die Worte. Aber eines noch: wie wirklich jeder auf dem Oranienplatz in Kreuzberg beim Start der 18-Uhr-Demonstration vor Ort Gewesene uns bestätigen wird: Dort waren keine Polizeiketten! (1 & 2)

Die meisten können an dieser Stelle aufhören zu lesen oder z. B. am Ende beim konkreten Vorfall wieder einsteigen. Für die Anderen folgen jetzt Interna, die größtenteils ohne Notwendigkeit und mit von unserem Standpunkt aus gesehen klar falschen Inhalten bereits von unseren politischen Gegnern der Hamburger Sekte veröffentlicht wurden.


1. KURZE ORGANISATORISCHE VORGESCHICHTE

In Kurzform. In der sich in der BRD nach dem G-8-Gipfel von Rostock revitalisierenden und entwickelnden antiimperialistischen Jugendbewegung, traten neben zahlreichen anderen, auch die prägenden Gruppen SoL*Sozialistische Linke in Hamburg, die Rote Antifa in Duisburg und NRW und Zusammen Kämpfen, zunächst in Magdeburg, später auch in Berlin, hervor.

Diese besonders fortgeschrittenen Strukturen der jugendlichen, politischen Widerstandsbewegung waren ideologisch auf der Suche nach der zukunftsfähigsten, radikalsten, korrektesten, rötesten Linie und Weltanschauung. In den Linienauseinandersetzungen der nächsten Jahre führte zunächst der Widerspruch zwischen in Deutschland verorteten und kämpfen wollenden Massen und vermeintlicher MLKP-Führung bei der Roten Antifa zu einem Angliedern an SoL und ihrer damit geschaffenen „Ortsgruppe NRW“. Bei Zusammen Kämpfen führte der Widerspruch zwischen links-/rätekommunistischen und anarchistischen Ansätzen auf der einen, und der vor allem von einer Mehrheit der Berliner vertretenen, eher roten ML-Mao-Tse-tung-Gedanken-Linie auf der anderen, ebenfalls zur Angliederung an SoL.

Die Führung von SoL in Hamburg befand sich damals selbst in starkem Linienkampf, von einem eher an Hoxhas ML-Verständnis orientierten Zirkel mit Kaderanspruch, aber völlig diffuser Mitgliederschaft schrittweise hin zu einer maoistischen Gruppe. SoL strahlte jedoch durch seine Solidaritätsarbeit mit dem Volkskrieg in Indien und die über das Bündnis gegen imperialistische Aggression vorhanden Kontakte zu internationalen Parteien und Organisationen eine gewisse Ernsthaftigkeit aus, die es eben für Zirkel wie ZK Berlin attraktiv machte. Im Zweilinienkampf innerhalb von SoL stärkte Berlin also von Anfang an die Tendenz zum Maoismus.

In der nächsten Phase verlor SoL einen Großteil seiner Mitglieder in NRW (später dann Alle), und viele in Hamburg. Die ehemalige Jugend RSH machte sich vollends selbstständig, nachdem sie eine Zeit lang den Weg zum Maoismus mitgegangen war, und entwickelte sich zum Roten Aufbau. Hamburg war schwach, nur die Ideologie bzw das ideologische Wissen, war, durch die Hilfe ausländischer Genossen, stark.

Da man keine eigenen Massen (qualitativer nicht quantitativer Begriff!) in Hamburg mehr hatte wurde immer mehr auf die Berliner Ortsgruppe zugegriffen, wenn es darum ging die Ideologie Praxis werden zu lassen, Stärke zu zeigen, den 1. Mai oder die LLL-Demonstration durchzuführen. In Berlin wurde dann auf Druck der lokalen Gegebenheiten die erste Massenorganisation „Rote Jugend Berlin“ gegründet, später aus ihr heraus noch weitere kleine, sogenannte Massenorganismen, die sich „Internationalistisches Arbeiterkomitee Berlin“ und „Rotes Frauenkomitee Berlin“ nannten.

Es kam zu einer immer stärkeren Zuspitzung der ideologischen (dogmatische Übernahme und Verallgemeinerung der peruanischen Erfahrungen als vierte Etappe der proletarischen Ideologie – als Ersatz für einen eigenen leitenden Gedanken), politischen (dementsprechende Praxis, massen- und volksfeindlich, nur für internationale Bewegung, nicht die konkrete Realität in der BRD) und organisatorischen (unverdiente Jefatura [Führerschaft] aus Hamburg, Kommandowesen, rot lackierter durch und durch bürgerlicher [Führungs]stil, manifestiert als Sektenform) Widersprüche, vor allem zwischen den Berliner Massen und der Hamburger Führung, später auch der Berliner Lokalführung und Hamburg. Ausführlicher gehen wir auf die politisch-ideologischen Widersprüche weiter unten ein.

Zu weiteren ideologischen Problemen und Widersprüchen und deren Äußerung in der Praxis, dem Umgang von SoL mit der Kritik, dem genauen Ablauf des Ausstiegs und welche Fehler dabei gemacht wurden, werden wir uns an anderer Stelle ausführlicher äußern.

Jedenfalls verließen Mitte Januar 2015 bis auf einen nacheinander alle Berliner Genossinnen und Genossen (lokale Führer, Aktivisten, Massen) – und damit die Mehrheit der insgesamt bundesweit bei SoL organisierten – die Organisation. Es war jedoch der Bruch mit einem immer mehr zur Sekte degenerierenden, kleinen Zirkel und keineswegs ein Bruch mit der Ideologie des Proletariats, dem Marxismus-Leninismus-Maoismus. Deswegen kam es nach einer kurzen Phase der allgemeinen Planentwicklung durch die fortgeschrittensten Genossen bereits im Februar 2015 zur Gründung des Jugendwiderstand als einer antiimperialistischen und revolutionären Jugendorganisation unter proletarischer Führung.

Unsere ideologische, politische und organisatorische Entwicklung, unsere Praxis und unsere Erfolge haben uns seitdem eindrücklich bestätigt, dass der Bruch mit SoL nicht nur gerechtfertigt, sondern absolut richtig war – ebenso hat die weitere Entwicklung und Wühlarbeit der Hamburger Sekte uns das immer und immer wieder bewiesen.


2. CHRONOLOGIE

Wir bemühten uns Anfangs um ein solidarisches Verhältnis zu unseren Ex-Genossen. Es wurde – wie üblich – um einen offiziellen Kontaktverantwortlichen zu unserer neu geschaffenen Organisation gebeten, lokale Zusammenarbeit auf der Basis antiimperialistischer Frontarbeit vorgeschlagen und sogar Veranstaltungen von ihnen beworben. Doch die verletzten bürgerlichen Egos verweigerten nicht nur den offiziellen Kontakt, sie begannen auch recht früh mit Rufmord und Lügen. Der politischen Widerstandsbewegung, demokratischen Migrantenorganisationen, den Revisionisten der MLPD bis hin zu Trotzkisten erzählten sie – ob sie es hören wollten oder nicht, dass wir gegen den Vorsitzenden Mao Tse-Tung, Parteiaufbau und viele andere elementare Bestandteile des Kommunismus seien.

Sie begannen auch recht bald in ihrer Zeitung und auf Demvolkedienen mit unkonkreten Seitenhieben, die zu schwammig und seltsam waren, um sie Zweilinienkampf nennen zu können. Es gab ein kurzes taktisches Umschwenken ihrerseits, als sie im Konkurrenzkampf mit dem Roten Aufbau um die 1. Mai 18-Uhr-Demo in Hamburg wollten, dass wir ihre Demonstration unterstützten und im Vorfeld des 1. Mai 2015 in Hamburg wegen unseres guten Kontakts zu einigen dort auftretenden Künstlern Kontakte spielen lassen sollten, um das Klassenfest des Roten Aufbau zu sabotieren. Plötzlich war man freundlich, lächelte, schüttelte Hände und suchte den Kontakt. Eben im Kern bürgerliche Politik – egal wie sehr sie von Prinzipientreue palavern. Dazu passt auch, dass am 1. Mai plötzlich die Genossen der verhassten „Sekte aus Bonn“, wie sie von den Hamburgern in unserer gemeinsamen Zeit immer genannt wurden, mit am Fronttransparent standen und die „Rote Jugend“ in Berlin plötzlich versuchte die Räumlichkeiten der MLPD nutzen zu können, die wir davor in der Wahlboykottkampagne besonders in den Fokus nehmen sollten und Lieder der MLPD-Kapelle Nümmes auf ihrer Homepage verbreiteten.

Wir wollen es nicht zu sehr in die Länge ziehen mit schmutzigen Details, wie sie ihre Intrigen spannen. Das können wir, eventuell werden wir es an anderer Stelle tun. Fakt ist, die Angriffe nahmen zu. Erst verdeckt, später offen. Es wurden bei internationalen Veranstaltungen maoistischer Parteien und Organisationen mehrsprachige Papiere gegen uns verbreitet, die wir selbst nie zu Gesicht bekamen und von deren Existenz wir erst über Umwege erfuhren. Diese enthielten neben einigen ideologisch aufgeladenen Tratschgeschichten bereits unzählige Verleumdungen und Lügen, zu denen wir somit nicht klar Stellung beziehen konnten. Über Demvolkedienen wurde systematisch die IKB über die Kräfte des Maoismus in Deutschland getäuscht, z. B. wenn im Bericht zum 1. Mai 2016 wieder besseren Wissens behauptet wurde ADHK habe maßgeblich die Tradition der 13-Uhr-Demonstration in Berlin wieder aufgenommen und der JW nicht einmal erwähnt wurde. Die öffentlichen Seitenhiebe nahmen auch zu und irgendwann erfuhren wir dann, dass die Hamburger Sekte auf Konferenzen zur Proletarischen Kulturrevolution in Brasilien in Reden gegen uns wetterte und zeterte.

Wir entwickelten währenddessen unsere Arbeit systematisch weiter und erkämpften viele politische Erfolge, vor allem in Berlin, wuchsen quantitativ und qualitativ. National wie international wurde das bemerkt. Man glaubte den verbreiteten Lügen und der Hetze nicht oder nahm sie nicht für voll, sie wurde nicht ernst genommen – gerade wenn die Genossen noch anderweitig Kontakt mit SoL gemacht hatten. Diese schickten unterdessen einen Hamburger „Kader“ nach dem anderen nach Berlin um hier die Arbeit irgendwie am laufen zu halten, denn die „Hauptstadt habe ja besondere Strahlkraft“.

Sie versuchten völlig deplatziert auf unseren Veranstaltungen, die wir mit internationalen Gästen ausrichteten, gegen uns zu hetzen, zum Unmut aller Besucher. Sie gaben zu, nur gekommen zu sein „um Ärger zu machen“ – also untersagten wir ihnen mit einem Brief an unseren Veranstaltungen teilzunehmen und forderten sie in diesem auf, uns ihre zahllosen Kritiken an uns, die sie bei jeder Gelegenheit aller Welt unter die Nase rieben, gebündelt zukommen zu lassen, so dass wir dazu Stellung beziehen könnten. Das geschah in der Form nie.

Als neuen „Masse-Lieferant“, um die eigene Relevanz hochzuspielen, hatten sie derweilen den Revolutionären Aufbau in Bremen und Hamburg gefunden. In dieser Gruppe – gerade in Bremen und einigen anderen Regionen – lag viel Potential und viele gute Genossinnen und Genossen waren (und sind teilweise immer noch) Teil davon. Es gab eine verzwickte Situation im orgainternen Zweilinienkampf – es stand die rechte Gegenstandpunkt-Linie (Fußnote 1) auf der die Gruppe gegründet und entwickelt war gegen den aufkommenden MLM. In dieser Zeit wurden auch von unserer Seite aus Fehler begangen. Einige Genossen in Bremen verließen den Revolutionären Aufbau und gründeten eine Grundeinheit des Jugendwiderstand, mit Vielen, die den Aufbau bereits davor wegen der falschen Linie in der Massenarbeit und der politischen Praxis verlassen hatten. SoL hat viel Erfahrung im Absorbieren von revolutionären Jugendgruppen (Rote Antifa, RSH, Zusammen Kämpfen – jetzt den Revolutionären Aufbau) und nutzte unsere Fehler und Schwächen, um die Entwicklung hin zum MLM für die Bremer Gruppe zu ihren Gunsten zu nutzen und bekam dabei Rückenwind von der im organisationsinternen Linienkampf rechts stehenden Ortsgruppe Revolutionärer Aufbau Waterkant in Hamburg, die sich aus einigen ehemaligen Individualisten, Liberalen und Antideutschen der aus der ehemaligen FDP-Jugend hervorgegangenen JungDemokratInnen / Junge Linke (Gruppen gegen Kapital und Nation) zusammensetzte, und die den Revolutionären Aufbau lieber bei den „Deutschland-muss-sterben-Maoisten“ im nahen B5-Keller als bei den „Es-lebe-Thälmann-es-lebe-Räte-Deutschland-Maoisten“ aus Berlin wissen wollte.

Letztendlich wurde in Windeseile der überhebliche GSP-Dogmatismus gegen einen anderen überheblichen Dogmatismus eingetauscht. Das Angebot zur gemeinsamen Einheitsfrontarbeit in Bremen wurde wieder ausgeschlagen. Es gab massive Sabotage gegen die Grundeinheit des Jugendwiderstand Bremen, so das Genossen vor (mit durch den Rev. Aufbau) durch private Geschichten aufgehetzten Leuten – die SoL gewiss Lumpen nennen würde – aus der Stadt fliehen mussten und die Arbeit zusammenbrach. Der Revolutionäre Aufbau wurde von SoL nun als Strohpuppe benutzt, um in der IKB und national gegen den Jugendwiderstand zu schießen. Wieder ging ein mehrsprachiges Papier gegen uns, diesmal gezeichnet vom Revolutionären Aufbau, in der IKB und PWB herum, bei Organisationen, zu denen der Aufbau teilweise noch nie zuvor Kontakt hatte. Und wieder wurde kein Exemplar dieser „Kritik“ uns zukommen gelassen. Trotzdem antworteten wir – und zwar direkt und ohne Umwege dem Revolutionären Aufbau. Somit gibt es zu der Causa Bremen ein längeres Dokument unsererseits, auf das uns der Revolutionäre Aufbau eine Antwort schuldig bleibt. Wir gehen auch unter anderem deswegen davon aus, dass der Revolutionäre Aufbau als eigenständige Struktur nicht mehr existiert. Stattdessen verbreiten sie unter der Hand Geschichten, ehemalige Aktivisten von ihnen, die nun bei uns sind, seien in ihrer Zeit beim Aufbau Zuhälter gewesen – um uns damit zu diskreditieren. Würde das auch nur ein wenig stimmen – sie hätten es in ihrem Text gegen den JW benutzt, auch wenn es wegen des Zeitpunkt des Vorwurfs eigentlich eher sie selbst treffen sollte.

In der Mobilisierung gegen den G20-Gipfel in Hamburg waren wir trotz alledem bereit, uns dem antiimperialistischen Aufruf anzuschließen und – de facto unter der Führung der Hamburger (denn sie hatten damals den Heimvorteil) – gegen den Imperialisten-Treff zu kämpfen. Dazu waren wir bereit, da wir es ernst meinen. Da wir wissen, wer wirklich der Feind ist. Die Sekte aus Hamburg verhinderte – auch diesmal wieder unter Anwendung von Tricks – mit ihren Strohpuppen die antiimperialistische Einheit der Jugend und Migranten gegen die G20 und ließ uns nicht einmal den Aufruf unterzeichnen. Wir waren trotzdem da, denn wo unsere Klasse kämpft, da kämpfen auch wir. Sie wollten verhindern, dass wir nur in der Nähe ihres Blocks marschieren und uns damit von den internationalen Kräften isolieren. Doch durch die Solidarität der türkischen/kurdischen Genossen von MKP, ADHK, Halk Cephesi und Partizan, konnten wir doch in Einheit mit den ausländischen Genossen stehen. Während der Demo schickte die Hamburger Sekte ernsthaft ein knappes Dutzend Quatschköpfe zu uns nach hinten, um ein paar geistreiche Parolen gegen uns zu rufen und schnell wieder nach vorne in den Frontblock zu laufen – „Jugendwiderstand – das kennen wir schon – Allahu Akbar statt Revolution“ (Fußnote 2) in der ihre Islamophobie und ihr Massenhass zum Ausdruck kommen und „Schwarz-Rot-Gold wird abgebrannt, es gibt kein deutsches Vaterland“ um unseren vermeintlichen Chauvinismus zu provozieren. Wir ließen diesen Kindergarten unkommentiert.

Nachdem der Frontblock des Antiimperialistischen Blocks schnell und brutal von den Bullen zerschlagen wurde, solidarisierten wir uns trotzdem sofort auf der Straße. Und auch im Nachhinein in unserer Erklärung zum Gipfel riefen wir zu Solidarität mit der B5 (Internationales Zentrum im Hamburger Szeneviertel St. Pauli, in dem SoL verankert ist) auf.

Die Quittung kam prompt, aber traf nicht nur uns. Auch der Kommunistische Aufbau wurde im Nachgang von der Hamburger Sekte angegriffen – und das obwohl er Teil des gleichen Blocks war. Während die Sekte die kurze, heftige Auseinandersetzung auf der Demonstration als ruhmreiche, epische Herr-der-Ringe-Endschlacht darstellte und international mit günstig geschnittenen Videos an ihrem Mythos arbeitete, wurde auf der Seite des VND Peru eine spanische Mail veröffentlicht, die mit DVD (Demvolkedienen?) unterschrieben war. Sie wurde verschickt, weil ein Interview das wir mit jungen chinesischen Genossen geführt hatten, ins Spanische übersetzt und auf Blogs verbreitet wurde. Die Mail griff prinzipienlos und öffentlich einen internationalen Genossen an, der Redspark koordiniert, behauptete wir würden von den Revolutionären unseres Landes „inbrünstig gehasst“, hätten bei G20 nicht gekämpft und hätten mit unserer „hässlichen Fahne“ auf dem Blut das die Genossen der ersten Reihen vergossen hätten, gefeiert. Sowieso seien wir rechte Liquidatoren, Sozialchauvinisten und Sozialpatrioten und gar keine Maoisten und deswegen solle man bloß keine Artikel von uns verbreiten.

Wir haben gekämpft – wahrscheinlich sogar mehr, als die Leute unter der Führung der Hamburger Sekte, die an den Aktivitäten der Vortage größtenteils nicht teilnehmen durften. Wir haben wortwörtlich Blut gelassen. Als ihr Block bei der Großdemo zerschlagen wurde, standen wir mit den türkischen Genossen in den ersten Reihen gegen die Bullen, haben wir ihre fallengelassenen Fahnen und Transparente mit eingesammelt und zu ihrem Lautsprecherwagen gebracht. Noch immer wussten wir, wer der Feind ist, klarer als davor. Aber sie wollen uns immer mit dem Dolch in den Rücken. Und das wissen wir mittlerweile ganz genau. Es sind Leute ohne Ehre, ohne Moral, ohne Klasse.

Wir wussten spätestens jetzt: Diese Leute wollen keinen ehrlichen Zweilinienkampf. Ende September untermauerten sie das eindrucksvoll, durch ein widerliches Pamphlet von 46 Seiten, dass sie als Redaktion Klassenstandpunkt auf Demvolkedienen veröffentlichten.

Es ist voll von Lügen und Verleumdungen, Fehleinschätzungen, Falschdarstellungen und Übertreibungen, Gossip und internen Geschichten, die nur dem Staat und der Reaktion nutzen – folgerichtig berufen sich auch bisher vor allem Antideutsche, bürgerliche Journalisten und andere Ekel auf den Text, während er vom absoluten Gros der politischen Widerstandsbewegung ungläubig belächelt oder scharf abgelehnt wird. Die Hamburger Sekte – angeblich immer bedacht auf Sicherheit im Netz – nennt hier Zahlen und Daten, veröffentlicht halbe Persönlichkeitsprofile und speit Gift und Galle. Eigentlich hätte allein dieses „Dokument“ ausgereicht, um von allen ernsthaften Genossen und Revolutionären zu fordern, jede Kooperation mit diesem Haufen einzustellen. Wir entschlossen uns aus den in der Einleitung genannten Gründen, vorerst nicht darauf zu reagieren.

Nach den 46 Seiten bis heute, versuchen unsere Stalker, die sich in Berlin gerade „Internationalistisches Kollektiv“ nennen und in einem veganen Neuköllner Hipsterladen ihre Veranstaltungen machen, regelmäßig Treffen mit Strukturen und politischen Einzelpersonen in Berlin abzuhalten, bei denen sie vor allem über eines reden wollen: über uns. Genau wie wenn bundesweit Leute mit uns marschieren oder zusammenarbeiten – kurz danach melden sich unserer Stalker von der Sekte aus Hamburg zum Gespräch. Ihre Sabotageversuche sind schlecht und offensichtlich, meistens scheitern sie völlig, wie vor kurzem mit dem Redakteur der Trend Online Zeitung. Wir lassen sie gewähren. Sollen sie die linke Szene mit ihrem Scheiss zulabern, zu Dritt ihre Kundgebungen durchführen. Dachten wir.


3. ZUM AKTUELLEN VORFALL UND DEM 1. MAI-TEXT DER HAMBURGER SEKTE

Die Hamburger Sekte bringt eine neue „Massenzeitung“ heraus – die Rote Post. In dem völlig massenuntauglichen Vorwort geht es direkt wieder gegen unsere Organisation: es ist die Rede von der „untergrabenden, schwarzen Rolle […] durch die Spitzel des rechten Liquidatorentums“. Damit stellen sie sich in unsere Straßen, in denen durch unsere Arbeit die Leute in Hammer und Sichel wieder das Symbol der Unterdrückten und des Widerstands sehen, und belästigen die Menschen mit ihrem unverständlichen Dreck, mit völlig unbelegten wahllosen Spitzelvorwürfen, für die man in der Antirep- oder Antifa-Szene schon längst zusammengeschlagen worden oder rausgeflogen wäre, zumindest aber ernste Probleme bekommen hätte. Das ist keine politische Auseinandersetzung, das sind prinzipienlose Angriffe, das ist Lügen und Hetzen. Und dafür gibt es Konsequenzen.

Eine andere Sache, die vor dem 1. Mai in Hamburg passierte: Eine Familie von Sympathisanten unserer Organisation wollte aus gutem Willen (unabgesprochen) mit einer Hammer-und-Sichel Fahne an der Demonstration des Roten Frauenkomitees Hamburg teilnehmen. Es wurde ihnen dort untersagt, die Fahne hochzuhalten. Sie wurden den Rest der Demonstration über feindlich beäugt. Wenige Wochen später wurden sie auf einer Demonstration gegen den türkischen Angriff auf Afrin, bei der sie wie gewohnt mit kleinen Kindern und Kinderwagen im Block der türkischen Genossen von PARTIZAN und ATIK liefen, von einem dutzend der Leute der Hamburger Sekte umstellt und bedrängt, es wurde an der Fahne gezogen und von den „proletarisch-feministischen“ Aktivisten (mehrheitlich Männer) Psychodruck auf die Familie ausgeübt.

Ja das macht uns alles wütend. Sehr wütend. Viel wütender als eine kleine Ohrfeige zum Ausdruck bringt. Aber wir sind uns unserer Verantwortung als proletarische Revolutionäre bewusst, und deswegen reagieren wir eben nicht darauf wie eine „Gang“ oder wie wir eigentlich gerne würden.

Am diesjährigen 1. Mai nahm das Häuflein der Hamburger Sekte in Berlin an der morgendlichen Demonstration der gelben, klassenverräterischen Gewerkschaften teil. Abends beteiligte es sich dann mit 200-Jahre-Karl-Marx-Banner an dem großen Party- und Touristen-Demo-Karneval in Kreuzberg im „Internationalistischen Block“ unter trotzkistischer Führung durch die Gruppe ArbeiterInnenmacht. Inmitten der Fahnen von GAM, REVO und RIO und den zahlreichen YPG / YPJ Flaggen war also die Abordnung der „ultrastraighten“ Hamburger auf dem Kreuzberger Oranienplatz angetreten. Dort gab es übrigens keinerlei Bullenreihen oder Greiftrupps, vereinzelte Anti-Konflikt-Bullen stromerten herum, aber in dem Augenblick, wo wir auf die Hamburger zugingen, waren dort keine. Wir waren viele. Wir gingen hin, sagten ihnen, dass sie die Drohungen gegen unsere Sympathisanten und Freunde lassen sollten, dass sie aufhören sollten, ihre lügengespickten Schmierenblätter in unseren Vierteln zu verticken, einem Genossen rutschte ungeplant die Hand aus, er wurde sogar noch allgemein zurückgehalten, fertig.

Sie versuchten die Umstehenden mit „Das ist der Jugendwiderstand!“ gegen uns aufzubringen. Wir antworteten „Ja, sind wir. Und??“. Das wars. Die Situation war vorbei. Wir hatten übermittelt, was wir sagen wollten.

Die ebenfalls sichtlich empörte, mit den Genossen der Hamburger Sekte während des „finsteren Attentats auf das internationale Proletariat“ Seit an Seit stehende antideutsche „Antifa Trier“ beschreibt die Situation auf ihrer Facebookseite wie folgt:

„Wir gesellten uns zu einem Karl Marx Transpi und unterhielten uns mit den Leuten dort.
Auf einmal kam eine Gruppe von etwa 5-6 Leuten auf einen der Transpiträger zu. Sie begannen ihn zu beschimpfen und zu beleidigen, gaben ihm sogar eine Ohrfeige. Die Umstehenden waren sichtlich entsetzt, wollten der aggressiven Gruppe hinterher, worauf diese den Leuten um sie herum Prügel androhte. Als sie in der Menge untergetaucht waren ging ich zu den Angegriffenen und fragte was das eben war. Ihre Antwort: Das war der Jugendwiderstand. Sie sind mittags schon mit einer stalinistisch-maoistischen Demo negativ aufgefallen mit jeder Menge Antisemitismus.
Warum werden die nicht einfach von der Demo geprügelt? Hatte ich gefragt. Die Antwort sollte mir später klar werden...
[sie meinen vermutlich die spätere Auseinandersetzung um das Anti-BDS-Transparent, siehe unseren 1. Mai-Bericht]
Der Zug setzte sich in Bewegung, nirgendwo war Polizei zu sehen, wodurch am Anfang alles friedlich blieb.“

Das kommt der Wahrheit doch um einiges näher. Eine Ohrfeige, keine Polizei. Dafür neue antideutsche Freunde für die Hamburger Heulsusen. Triste Einheitsfront gegen den Jugendwiderstand.

In ihrer durchgeknallten Erklärung verbreiten die Wahnsinnigen so erbärmlich offensichtlich Lügen, so einen unfassbaren Bullshit, dass uns wirklich die Worte fehlen. Wir wissen, wie die Hamburger sich freuen, wenn jemand sie wahnsinnig nennt, sich einreden, das würde bedeuten sie seien besonders krass. Nein, das meinen wir nicht. Wir meinen ihr seid hängengebliebene Freaks und bringt Schande über unsere Ideologie!


4. DAS WESEN DER SEKTE

Die „Spaltung der maoistischen Bewegung“ in Deutschland – wie Anhänger der Sekte aus Hamburg den Austritt der Mehrheit aus SoL und die Gründung des Jugendwiderstand nennen – war kein Resultat heftiger interner Zweilinienkämpfe, wie im vorangegangenen Absatz dargelegt. Vielmehr war es die Führung der Organisation, welche sich als sektenartiger Zusammenhang von erzbürgerlichen Individuen entpuppte, die nicht in der Lage waren, die revolutionäre Theorie zur Praxis werden zu lassen und die Arbeit in Richtung Revolution zu entwickeln. In dutzenden Vorfällen, welche hier nicht in ihrer Einzelheit aufgeführt werden, bewiesen sie, dass sie ihrer Autorität und ihrem Führungsanspruch nicht gerecht wurden. Hinzu kommt, dass die Komiteemitglieder in höherer Verantwortlichkeit einen sadistischen Gefallen an ihrer, in der Hierarchie höher stehenden Position fanden und diese für erzbürgerliche Machtspielchen ausnutzten. Vorkommnisse wie ein führender Genosse, welcher ständig ohne Not von Massen verlangte, die Jacke gebracht oder sein Glas Wasser eingeschenkt zu bekommen, der sich aufführte wie eine bürgerliche oder feudale Autorität; Vorkommnisse wie die Forderung, die Aktivisten sollen ihre Kinderfotos verbrennen, da die peruanischen Kommunisten dies auch (wohlbemerkt in einer anderen Situation und in einer anderen Zeit) [EDIT: Hier hat sich ein Fehler in unsere Stellungnahme eingeschlichen, für den wir uns entschuldigen möchten. Die KPP hat so eine Direktive nie ausgegeben - im Gegensatz zu der Sekte aus Hamburg] hatten tun müssen und dutzende weitere Ordern, die dem reinen sadistischen Lustgewinn der Führung dienten, und die auf absurdeste Art und Weise ideologisch gerechtfertigt wurden, brachten der Struktur bei den ehemals organisierten Massen, aber auch bei Teilen der politischen Widerstandsbewegung, die unsere Spezialisten kennenlernen durften, den Spitznamen „Die Sekte aus Hamburg“ ein.

Wir führen eben jene sadistischen und bürgerlichen Verhaltensweisen nicht auf einen „bösen“ Charakter der SoL-Führung zurück, sondern auf ihren Klassenhintergrund. Der führende Kern der Struktur entstammt dem Kleinbürgertum oder der Arbeiteraristokratie und ausnahmslos alle waren mal Uni-Studenten. Es mag sein, dass einige von ihnen in ihrem Leben mehr Bücher gelesen haben als wir und sie mitunter in der Lage sind, aus den Klassikern mit Seitenzahlen zu zitieren. Doch wir bringen etwas Gewichtigeres mit. Jedes unserer Mitglieder ist ein Teil der Arbeiterklasse und der absolute Großteil hat einen familiären Hintergrund in ihr. Wir haben eine Verbindung zu diesem Kampf, den sie für sich beanspruchen wollen. Einige von uns kommen aus scheiß Gegenden und haben Eltern, die keine Arbeit finden und / oder jeden Cent umdrehen müssen. Andere sind in Asylunterkünften oder Flüchtlingscamps im Nahen Osten aufgewachsen und haben ihr Heimatland bloß als Tourist betreten dürfen. Wir haben einen Antrieb die Revolution zu machen, der ehrlich, konsequent und aufrecht ist. Diese Leute haben ein Hobby und eine Obsession mit einer Klasse, die nicht ihre ist. Sie sind Schauspieler.

Anstatt ihren alten Klassenstandpunkt zu überwinden, schaffen sie sich in ihrer politischen Betätigung bloß neue Räume für ihr bürgerliches Verhalten und ihre Machtspielchen. Wenn das Proletariat Führer erschafft, dann sind diese selbstlose und disziplinierte Diener des Volkes. Wenn die Bourgeoisie oder andere Klassen Führer erschaffen, dann sind diese oft Karrieristen, Selbstdarsteller und Tyrannen. Unsere bescheidenen Erfahrungen bei einer echten Kommunistischen Partei, der Kommunistischen Partei der Philippinnen, haben uns den Kontrast zwischen wirklicher Avantgarde und dem skurrilen Schauspiel der Sekte noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt und uns in unserer Einschätzung bestätigt.

Sie behandeln ihre Aktivisten wie Bedienstete. Sie erheben sich zu Autoritäten und beanspruchen Jefatura für ihre Personen, ohne etwas geleistet zu haben, womit sie sich das verdienen. All ihre Massenorganismen, von Rote Szene Hamburg, bis zu uns und sogar ein Teil des Revolutionären Aufbaus hat mit ihnen gebrochen. Das ist natürlich kein Zufall.

Denn wie es sich für anständige bürgerliche Individuen gehört, sind sie nicht fähig, sich von ihren „Bediensteten“ kritisieren zu lassen. Dies führt zu Stagnation und der Unfähigkeit einer inneren Entwicklung ihrer Organisation. Natürlich ist es für Menschen aus anderen Klassen, die schauspielern sie wären eine proletarische Führung, nicht möglich, dieses Schauspiel authentisch aufzuführen. Sie sind dazu verdammt Tyrannen zu sein, samt Anhang aus Speichelleckern, Karrieristen, Opportunisten und Verängstigten. Dass der Motor für die Entwicklung der Organisation – der Zweilinienkampf – dabei notwendigerweise zum Erliegen kommt, ist dabei nur logisch, denn echter Zweilinienkampf, sowie aufrichtige Kritik und Selbstkritik, widerspricht dem Charakter der bürgerlichen Führung ganz direkt und so verkommt sie, wie im Fall der Sekte, notwendigerweise zur Farce und zum Versuch, möglichst die Standpunkte zu vertreten, für die deine Gurus dich loben.

4.1 HASS AUF DIE MASSEN

Der hauptsächliche Grund für ihre Stagnation und ihre, sich in einem ständig voranschreitenden Prozess befindliche ideologische Degeneration ist ihre tiefe Verachtung für die Volksmassen, insbesondere die deutschen Volksmassen und ganz besonders für die ärmsten und unterdrücktesten Teile.

In ihrem neusten ideologischen Erguss gegen uns, kommt das sehr gut in der Textstelle durch, in der sie Leute, die in ganz normalem Straßendeutsch das Wort „Kiez“ anstelle von „Stadtteil“ verwenden, als „neandertalerisch“ bezeichnen. Arbeitet man mit ihnen zusammen, dann werden einem lauter solcher verächtlicher Reaktionen gegen das Proletariat begegnen. Es verwundert auch überhaupt nicht, dass ein Großteil derer, die sie neu dazugewonnen bzw. für kurze Zeit für ihre Auslegung des Maoismus begeistert haben, ehemalige Anhänger des Gegenstandpunkt-Verlages sind. Mit denen finden sie nicht nur beim „Deutschland muss sterben“-Brüllen geistige Zwillinge, sondern eben auch in ihrer Stellung zu den deutschen Volksmassen, die sie beide in Abstufungen für Hindernisse der proletarischen Revolution halten und von „preußischem Untertanengeist“, „imperialistischem Chauvinismus auf der Fanmeile“ und den „reaktionären Arabern“ in Neukölln schwadronieren, die lieber „Allahu Akbar statt Revolution“ rufen.

Besonders in letzterem wird eines deutlich: Ständig sprechen sie vom Islam als einer in Deutschland unterdrückten Religion. Doch wenn in der Praxis junge Muslime auf einer Demonstration unter Hammer und Sichel Allahu Akbar rufen, dann sind sie bloß reaktionäre Araber und ihr Schlachtruf ist ein Schlachtruf gegen den Kommunismus. Der Kommunismus wird aber nicht gegen, sondern durch die Unterdrückten durchgesetzt. Und das bedeutet in Deutschland, dass die echten Revolutionäre nicht aufhören werden die Muslime hinter ihren Fahnen zu sammeln um den deutschen Imperialismus zu bekämpfen, der die Waffen ihrer Besatzer schmiedet, oder selbst ihre Länder besetzt hält. Führt man sich all das vor Augen, dann trifft auf die Hamburger Sekte viel eher zu, was sie uns vorwerfen verinnerlicht zu haben: imperialistischer Chauvinismus.

In jeder ihrer Behauptungen, wir seien eine „Lumpenbande“, drückt sich, neben ihrer Verlogenheit, bloß ihr Unverständnis der Kultur und Lebensrealität der proletarischen Jugend aus. Sei es in ihrer Zeitschrift „Klassenstandpunkt“, wo sie in einem Artikel über den angeblich reaktionären Charakter vom Hooliganismus die gesamte aktive Fankultur als reaktionär und konterrevolutionär beschreiben, oder im 46-Seiten-Text gegen den Jugendwiderstand, wo sie eine rosa Shorts bei einer Genossin als Zeichen ihrer Unterwürfigkeit gegenüber dem Patriarchat und als unangemessen für eine Revolutionärin beschrieben: Diese Leute haben schlicht und ergreifend keine Ahnung von unserer Klasse, ihrer Kultur und ihren Gepflogenheiten. Diese Leute haben keinen Bezug zur Jugend, ihren Problemen, Lebensrealitäten und Vorlieben. Und wir können das auch an den Reaktionen der Leute auf ihren 46-seitigen Aufsatz über uns sehen. Wir registrieren, wie die normalen proletarischen Jugendlichen die Sekte für das halten, was sie ist. Schließlich ist ihr Spitzname ein Begriff, der aus der Klasse kommt und den wir als Kampfbegriff gern aufgreifen. Aus ihrem ganzen bürgerlichen Duktus, fußend auf ihrer, mal offenen, mal verschleierten Massenverachtung, ergibt sich eine totale Isolation vom Proletariat. Eine Isolation, welche die Grundlage für all die Verrücktheiten und Wahnsinnigkeiten ist, die sie in ihre Pamphlete tippen.


4.2 ISOLATION VON DEN VOLKSMASSEN

Sie lügen, wenn sie sagen, dass sie „in jedes Viertel in Deutschland spazieren können“ und überall mit offenen Armen empfangen werden. Die Arbeiterviertel in Deutschland haben von ihnen und ihrer Politik zum absoluten Großteil schlicht und ergreifend noch nie etwas gehört. Diejenigen, die mal mit ihnen zu tun hatten, kehren ihnen meistens sehr schnell den Rücken zu. Doch kann man, derart isoliert von den Volksmassen überhaupt eine korrekte und revolutionäre Linie entwickeln? Natürlich nicht.

„Die vierundzwangzigjährigen Erfahrungen zeigen uns, daß alles, was sich in der Aufgabenstellung, den politischen Richtlinien und dem Arbeitsstil als richtig erwiesen hat, immer den Forderungen der Massen zum gegebenen Zeitpunkt und am jeweiligen Ort entsprach und uns mit den Massen verband; umgekehrt lief alles Falsche in der Aufgabenstellung, den politischen Richtlinien und dem Arbeitsstil stets den Forderungen der Massen zum gegebenen Zeitpunkt und am jeweiligen Ort zuwider und löste uns von den Massen los. Der Grund, warum üble Erscheinungen wie Dogmatismus, Empirismus, Kommandoregime, Nachtrabpolitik, Sektierertum, Bürokratismus, Überheblichkeit in der Arbeit unbedingt schädlich und unzulässig sind und warum die Menschen die Übel, an denen sie kranken, unbedingt überwinden müssen, liegt darin, daß diese Übel uns von den Massen loslösen.“

"Über die Koalitionsregierung" (24. April 1945), Ausgewählte Werke Mao Tse-tungs, Bd. III

Nur geben diese Leute ja bekanntlich an, eine eigene Linie entwickelt zu haben und zur Anwendung zu bringen. Ihr Vorgehen ist notwendigerweise idealistisch: Nicht in den Köpfen einiger sich für brillant haltender Theoretiker entwickelt sich eine revolutionäre Linie. Die revolutionäre Linie entwickelt sich dadurch, dass eine Organisation von Kommunisten, im besten Fall die Kommunistische Partei den Marxismus–Leninismus–Maoismus, auf die konkrete nationale Realität, auf die Situation des Proletariats und des Klassenkampfes anwendet. Für diesen essentiellen Entwicklungsschritt fehlt ihnen, durch ihre Isolation, jede reelle Grundlage.

Ihr gesamtes Handeln, ihre gesamte Praxis trägt davon Zeuge.


4.3 DIE DARAUS RESULTIERENDE PRAXIS

Zu welcher „Linie“ und Praxis kommt man denn nun wenn man den ersten Schritt der marxistischen Erkenntnistheorie Praxis – Theorie – Praxis, einfach weglässt?

Die Sekte hat an irgendeinem Punkt in ihrer Arbeit beschlossen, die Verankerung in den Massen nicht zu benötigen für eine revolutionäre Praxis. Dogmatisch und engstirnig bezeichnen sie jede revolutionäre Arbeit die, zum Beispiel wir, verwirklichen als Negation des Parteiaufbaus, welchen sie vornehmen würden.

Der Kern der Wahrheit in dieser Darstellung ist der, dass sie ideologische Dokumente im Parteisprech verfassen, (eines der umfangreichsten – und definitiv das Bekannteste – davon ist übrigens das gegen uns), versuchen so etwas wie eine Analyse des BRD-Imperialismus und den spezifischen deutschen Bedingungen anzustellen, und das was sie als Maoismus begreifen darauf anzuwenden. Die dazu verwirklichte Praxis, ist so etwas wie ein krudes Rollenspiel, indem sie so tun, als wären sie eine Kommunistische Partei, die kurz davor ist „das Blei sprechen“ zu lassen.

4.4 DIE DARAUS RESULTIERENDE IDEOLOGISCHE DEGENERATION UND DER MISSBRAUCH DER KPP

Es ist wichtig, die vorangegangenen Tatsachen zu kennen, um zu verstehen, wie die ideologische Verfasstheit der Sekte ist. Sie bedienen sich der Lorbeeren einer anderen Partei, der Kommunistischen Partei Perus, um einen Führungsanspruch über die deutsche Arbeiterklasse durchzusetzen. Das hat zwei Gründe. Erstens: Ihren Elitarismus und den vermessenen und ungerechtfertigten bürgerlichen Willen zur Macht. Zweitens: Die Unfähigkeit auf Basis der revolutionären Praxis und unter Anwendung der Massenlinie eine eigene revolutionäre Linie in Deutschland schmieden zu können. Ihr Missbrauch der Kommunistischen Partei Perus und der proletarischen Ideologie führt dabei mitunter zu Verzerrungen und Entstellungen. Ein Beispiel:

Die Sekte aus Hamburg meint in ihrem neuen Text zum Volkskrieg, sie wollen eine Kommunistische Partei auf der Grundlage des Marxismus–Leninismus–Maoismus und des Gonzalodenkens rekonstituieren. Das verwundert doch sehr, hielt die Kommunistische Partei Perus doch selbst bezüglich des Gonzalodenkens in ihrer Parteieinheitsbasis fest:

„Jede Revolution erschafft in ihrem Entwicklungsprozess, wegen des Kampfes des Proletariats als führende Klasse und vor allem der Kommunistischen Partei, die seine unwiderruflichen Klasseninteressen erhebt, eine Gruppe von Führern und hauptsächlich Einen, der sie repräsentiert und führt, einen Führer mit anerkannter Autorität und Einfluss; in unserer Realität hat sich dieser, aufgrund von Notwendigkeit und geschichtlichem Zufall im Vorsitzenden Gonzalo, Führer der Partei und der Revolution, konkretisiert.

Aber dazu, und dies ist die Grundlage für jede Führerschaft, erschaffen die Revolutionen ein Denken, das sie wegleitet, Resultat der Anwendung der universellen Wahrheit der Ideologie des internationalen Proletariats auf die konkreten Bedingungen jeder Revolution; wegleitendes Denken, das unverzichtbar ist, um den Sieg zu erreichen und die Macht zu erobern und noch mehr für die Fortsetzung der Revolution und dafür immer den Kurs zu halten bis zum einzigen grandiosen Ziel, dem Kommunismus; wegleitendes Denken, das, wenn es zu einem qualitativen Sprung von ausschlaggebender Wichtigkeit für den revolutionären Prozess, den sie leiten, gekommen ist, sich mit dem Namen desjenigen, der sie theoretisch und praktisch verwirklichte, identifiziert. In unserer Situation spezifizierte sich dieses Phänomen erstens als wegleitendes Denken, nachher als wegleitendes Denken des Vorsitzenden Gonzalo und später als Gonzalodenken; weil es der Vorsitzende ist, der sie durch die kreative Anwendung des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf die konkreten Bedingungen der peruanischen Realität erschuf und so die Partei und die Revolution mit einer unverzichtbaren Waffe, die uns den Sieg garantiert, ausgestattet hat.“


Und weiter über das Fundament des Gonzalodenkens:

„Das Fundamentale im Gonzalodenken ist die Frage der Macht; konkret, die Eroberung der Macht in Peru, total und vollständig im ganzen Land, als eine konsequente Anwendung der universellen Wahrheit des Marxismus-Leninismus-Maoismus auf unsere Revolution. Aber da es ein kommunistisches Denken ist, versteht es die Machteroberung in Peru als einen Teil der Machteroberung für das Proletariat auf Weltebene; und das die Eroberung der Macht im Land, heute verwirklicht in Volkskomitees, Stützpunktgebieten und der neudemokratischen Volksrepublik in Formierung mit der Perspektive die Volksrepublik Peru zu etablieren, dient die Errichtung der Diktatur des Proletariats in unserem Land, weil ohne diese man nicht zum Kommunismus marschieren kann. Und mit dem Zweck fest und entschlossen der Etablierung von Volksrepubliken und hauptsächlich der Diktatur des Proletariats in der ganzen Welt, unter der Führung von kommunistischen Parteien, mit revolutionären Armeen neuen Typs, durch den Volkskrieg und die Entwicklung von Kulturrevolutionen, damit der Kommunismus über die ganze Welt erstrahle, zu dienen.“

Die Sekte aus Hamburg spricht jedoch ständig davon in Deutschland und anderen Ländern den „Marxismus-Leninismus-Maoismus, Gonzalodenken“ anwenden zu wollen, so zum Beispiel in ihrem neusten Text über den Volkskrieg, welcher ein Beitrag zur Militärlinie der Kommunistischen Partei Deutschlands sein soll. Wieso sollte man den Leitgedanken der peruanischen Revolution in Deutschland anwenden können, wenn der Leitgedanke selbst die schöpferische Anwendung auf die konkreten nationalen Bedingungen ist? Wir wollen an dieser Stelle nicht falsch verstanden werden, wir sind durchaus der Ansicht, dass die peruanische Erfahrung einiges an wichtigen universellen Beiträgen zu der Ideologie des Proletariats hervorgebracht hat, wie beispielsweise die Theorie von der militarisierten Partei und ihrem konzentrischen Aufbau, die vertiefte Analyse des bürokratischen Kapitalismus und die Weiterentwicklung der proletarischen Militärtheorie, des Volkskrieges durch seine Anwendung. Jedoch negiert die Behauptung das Gonzalodenken in Deutschland anwenden zu können, das Prinzip des eigenen Leitgedankens an sich und ist unwissenschaftlich und quasi religiös.

In derselben Publikation sagt die Sekte ja selbst, was korrekt ist: Dass es wichtig ist, dass die Revolution in Deutschland ihren eigenen Leitgedanken hervorbringt. Dieser kann unmöglich der peruanische sein, da das Gonzalodenken an konkrete äußere Widersprüche gebunden ist. In der Parteieinheitsbasis der KPP sind diese aufgeführt:

„International. Wenn es zu Tatsachen kommt: 1) Die Entwicklung seit dem zweiten Weltkrieg; 2) Die mächtige nationale Befreiungsbewegung und innerhalb dieser der Prozess und Sieg der chinesischen Revolution; 3) die kubanische Revolution und ihr Widerhall in Lateinamerika; 4) der große Kampf zwischen Marxismus und Revisionismus; 5) die Große Proletarische Kulturrevolution. Aber der Schlüssel ist es zu sehen, wie in diesem grandiosem Klassenkampf auf Weltebene das Gonzalodenken erwägt, dass eine dritte Etappe der Ideologie des internationalen Proletariats aufkommt: erst als Marxismus-Leninismus, Mao-Tse-Tung-Denken; nachher Marxismus-Leninismus-Mao-Tse-Tung-Denken; und sie später als Maoismus definiert, seine universelle Gültigkeit verstehend; und auf diese Art zum Marxismus-Leninismus-Maoismus, hauptsächlich Maoismus, als den aktuellen Ausdruck des Marxismus zu kommen.

National: 1) Die peruanische Nachkriegsgesellschaft und in dieser der politische Kampf, der sogenannte Nationale Demokratischen Front, das Agieren der APRA , der Putsch von Odría und der Kampf gegen seine achtjährige Herrschaft, der Wettstreit zwischen Apristen und Kommunisten; und besonders, die Entwicklung des bürokratischen Kapitalismus in den 1960er und Teilen der 1970er Jahren und der scharfe Klassenkampf, den sie mit sich brachte, der Velascismus; und seine sogenannte Revolution, die Verschwörung und Streit zwischen der kompradoren und der bürokratischen Bourgeoisie (Fraktionen der Großbourgeoisie) und der Opportunismus und hauptsächlich der Revisionismus als seine Unterstützer; 2) Der Klassenkampf in der Bauernbewegung; 3) Der Prozess der Arbeiterbewegung; 4) Die intellektuelle Bewegung; 5) Der bewaffnete Kampf im Land, im Speziellen der der MIR8 und der ELN9 von 1965, sowie ihrer Vorgänger Blanco10, Vallejos11 und Heraud12; und 6) das Problem der Partei: Wie eine Partei, gegründet auf klaren marxistisch-leninistischer Grundlagen, zu einer revisionistischen Partei degenerierte, die Notwendigkeit der Wiederaufnahme des Weges Mariáteguis, ihn zu entwickeln und die Partei zu rekonstituieren, die Kommunistische Partei Perus, die Mariátegui 1928 selbst gründete und wie durch die Rekonstituierung eine marxistisch-leninistischemaoistische Partei aufgebaut wurde. Hier ist grundlegend, wie das Gonzalodenken tiefgehend die peruanische Gesellschaft versteht, zentrierend auf das entscheidende Problem, den bürokratischen Kapitalismus, die Notwendigkeit die Partei zu rekonstituieren und die Macht mit dem Volkskrieg zu erobern und zu verteidigen sehend.“


Gerade der zweite Punkt ist entscheidend. Wir sind keine Hellseher und hüten uns mit allzu spekulativen Prognosen darüber, was den zu schaffenden Leitgedanken der deutschen Revolution betrifft. Und dennoch gibt es einige Bestimmungen, die wir treffen können: Wir müssen die Geschichte des europäischen Kontinents aufmerksam analysieren, die Geschichte von Sozialismus und faschistischer bis revisionistischer Konterrevolution, wovon letztere die erfolgreiche war. Ein deutscher Leitgedanke kann nur entstehen, wenn die Kommunisten in Deutschland die Kämpfe der deutschen Arbeiterklasse mit denen der unterdrückten Völker innerhalb Europas zu verbinden verstehen. Die Rolle des deutschen Imperialismus, seiner inneren Faschisierung und seiner weltweiten Betätigung und seine Wirkung nach innen, konkret die Flüchtlingsbewegungen, korrekt analysieren und eine starke Linie gegen imperialistischen Chauvinismus im Dienste des Volkes schmieden. Wir müssen der militanten Arbeit der Kommunisten weltweit in den Städten besondere Aufmerksamkeit widmen, die Geschichte der Stadtguerillabewegung in Europa konkret analysieren und von ihrem Erfahrungsschatz lernen. Verstehen, welche Klassenkämpfe das Proletariat und das Volk in imperialistischen Ländern im Allgemeinen zu führen hat und aus den Erfahrungen des internationalen Proletariats und dem Maoismus als Waffe eine Linie zu schmieden, die alle Kämpfe des Volkes zu Transmissionsriemen des Kampfes um die Macht verwandelt. Und nicht zuletzt eben die Geschichte der KPD und der deutschen Kommunisten vollständig zu studieren um auf ihrem Weg weiter voranzugehen.

Das ist keine umfangreiche Analyse. Das sind bloß einige ins Auge stechende Besonderheiten der Erfordernisse und Widersprüche der Revolution, die wir ins Auge fassen und angehen müssen. Einige Grundlagen des Leitgedankens der deutschen Revolution.

Zu meinen, man müsse das Gonzalodenken in Deutschland, als ideologisches Fundament anwenden legt darüber hinaus nahe, der Maoismus hätte einen Sprung gemacht und hieße nun eigentlich Marxismus-Leninismus-Maoismus-Gonzaloismus. Sollte die Sekte diese Auffassung vertreten, und davon gehen wir aus, basierend auf allem, was sie in diese Richtung so sagen und schreiben und vor dem Hintergrund der bereits in unserer gemeinsamen Zeit getätigten Aussagen der höchsten Führer, es gäbe noch keinen „Gonzaloismus“, weil der Vorsitzende Gonzalo noch lebe, dann sollen sie bitte offenlegen, welche, im Maoismus offenen Fragen der neudemokratischen, proletarischen oder der Kulturrevolution der „Gonzaloismus“ bitte gelöst hätte. Dann sollen sie erklären, welche Widersprüche es zwischen Maoismus und Gonzaloismus gegeben hat und wie sich diese, in der Entwicklung zur höheren Wahrheit, hin zum Gonzaloismus entwickelt haben und wie das Ganze mit der Frage der Epoche zusammenhängt.

Unserer Auffassung nach negiert die Erhöhung des Gonzalodenkens zum Gonzaloismus, und auch wenn sie es dem Wort nach nicht tun, so bereitet die Sekte es doch vor und tut es in der Tat, sowohl den Maoismus als dritte, höchste und letzte Stufe der Ideologie des Proletariats, als auch die herausragenden Beiträge des Vorsitzenden Gonzalo und des Gonzalodenkens, welches der Leitgedanke der peruanischen Revolution ist, mit wertvollem, mitunter universell anwendbarem Gehalt.

4.5 AUF WELCHER SEITE STEHT DIE SEKTE IM KLASSENKAMPF?

Wären sie echte Maoisten, würden sie sich selbst kritisieren, und daran arbeiten, ihre Isolation zu den Volksmassen aufzubrechen, zu ihnen gehen und sich mit ihnen verbinden. Stattdessen erheben sie ihre Fehler zu unverzichtbaren Prinzipien, für deren Rechtfertigung sie sich immer und immer wieder in den Dokumenten der Kommunistischen Partei Perus und der Klassiker des Marxismus bedienen.

Stattdessen gesellt sich neben ihren engstirnigen Ultradogmatismus weiterführend ein immer absurder werdender Hass auf das sogenannte „Rechte Liquidatorentum“ – womit sie uns meinen – welches sie für eines der größten Hindernisse für die Rekonstitution der Kommunistischen Partei halten.

Im besten Fall wäre ihre Praxis, die darin bestünde, losgelöst von den Volksmassen in einem kleinen, sektenartigen Zirkel eine klandestine und kämpfende Gruppe zu errichten, welche gegen den Imperialismus kämpfen will Fokismus, kleinbürgerlicher Revolutionarismus. Trotz aller Verweise auf die Klassiker und die KPP, hat all ihr Handeln und Bestreben nichts mit Maoismus und der Vorbereitung auf die Einleitung eines Volkskrieges in der BRD zu tun, da ein Volkskrieg sich auf die Massen und nicht auf eine kleine Gruppe von „Helden“ stützt und der Maoismus immer die Anwendung der Massenlinie befiehlt.

Betrachtet man jedoch die wirkliche Situation der proletarischen Revolution in Deutschland, betrachtet man wirklich wie es um die Durchsetzung des Maoismus in der politischen Widerstandsbewegung steht und misst man der Arbeit der sogenannten „rechten Liquidatoren“, das Gewicht zu, welches ihr zusteht, dann überwiegt ein anderer Aspekt der Arbeit der Sekte und stellt ihre hauptsächliche Seite dar, wenn wir bewerten, welche Rolle sie im Klassenkampf einnimmt. Die Sekte versucht seit über c. a. 2 Jahren unsere Arbeit zu liquidieren und hat sich dieses Ziel als eines der wichtigsten gesetzt. Dafür ist ihnen von Lüge, Denunziation, Geheimnisverrat bis hin zu Diffamierung jedes Mittel recht. Besonders internationale Genossen aus der IKB quatschen und schreiben sie mit ihren Lügenmärchen über uns zu und versuchen uns von ihnen zu isolieren. Doch der Plan wird solange nicht aufgehen, wie wir der IKB in der Tat beweisen, dass wir entschieden und konsequent den Weg der Revolution gehen werden. Mit ihren Lügen und Verwünschungen isolieren sie sich schlussendlich selbst, da sie eben nichts vorzuweisen haben, was unserer Massenarbeit in Berlin-Neukölln gleichkommt. Weil sie weder in der politischen Widerstandsbewegung in Deutschland wirklich relevant sind, und erst recht nicht in der deutschen Arbeiterklasse.

Gerade im letzten Jahr sehen wir deutlich, wie sie sich davon verabschiedet haben, mit dem Proletariat in Deutschland zu verschmelzen und wie sie ihre Politik darauf ausrichten, die IKB zu beeindrucken und ihr Relevanz vorzugaukeln. Sie entfalten keine Kampagnen, die von den Problemen und Widersprüchen des Volkes ausgehen. Sie haben keine Stadtteil- oder Betriebs- oder sonstige Massenarbeit. Nein, sie hangeln sich von „Pflichttermin“ zu Pflichttermin, von LLL zum 1. Mai, immer darauf bedacht im vermeintlichen Wettbewerb mit uns irgendwie hervorzustechen. Sie hangeln sich von Jubiläum zu Jubiläum, 50 Jahre Kulturrevolution, 38. Jahrestages der Einleitung des Volkskrieges in Peru, 25. Jahrestag der großen Rede des Vorsitzenden Gonzalo, 200 Jahre Marx, etc. Es ist ihnen wichtiger, von den Genossen in Lateinamerika und weltweit beachtet zu werden, als die Arbeiterklasse in Deutschland zu führen und darauf hinzuarbeiten. Es ist ihnen so wichtig, dass sie bewusst fälschliche Berichte veröffentlichen, sich mit den Lorbeeren anderer schmücken, offen lügen oder eine Stärke und Relevanz zu suggerieren, die sie defacto nicht haben. Wir schlüsseln im Folgenden ein paar Beispiele auf, um aufzuzeigen, wie sie lügen:

4.6 DIE LÜGEN UND DER MYTHOS ÜBER DIE EIGENE PRAXIS MIT DEM SIE VERSUCHEN DIE IKB HINTERS LICHT ZU FÜHREN

Seit den Auseinandersetzungen beim G20 Gipfel baut die Sekte einen Mythos um sich und die Kämpfe und die angeblich daraus resultierende Situation in der BRD auf. Wir zitieren:

„Wir salutieren den jungen Revolutionären, Töchtern und Söhnen der Klasse, die ohne Angst, ohne Zweifel, ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlbefinden, die gepanzerten Sturmtruppen des mörderischen BRD Imperialismus die Stirn geboten haben. Einige Genossen haben die Auseinandersetzung nur durch Zufall überlebt, aber die Genossen haben sich nicht beschwert, sie waren froh, sie waren alle glücklich, bewusst, dass sie auf der richtigen Seite gestanden haben, auf der Seite der Unterdrückten und Ausgebeuteten, auf der Seite unserer Klasse auf der Welt, auf der Seite der Zukunft der Menschheit.

Es gibt viel mehr zu analysieren und wir brauchen auch ein bisschen Zeit. Geduld Genossen, wir melden uns nochmal. Aber, etwas haben wir gespürt, als wir zusammen standen, als unser Blut und das des Feindes geflossen sind: wir haben eine Geburt gespürt – so wie eine Geburt normalerweise ist, blutig – eine Geburt von etwas Neuem. Etwas von dem viele glaubten, dass es das nie wieder geben würde in diesem maroden Staat: Kämpfende Kommunisten, Soldaten der Klasse, die bereit sind den Preis zu bezahlen. Am Ende, egal was mit uns passiert, ist damit ein wichtiger Sieg und Fortschritt erreicht.“


Diese theatralisch anmutende Schilderung der Ereignisse weicht extrem von der Realität ab. Die heftigen Massenkämpfe um den G20 Gipfel fanden vor allem an den zwei Tagen vor der Großdemonstration statt. An diesen Auseinandersetzungen war die Sekte nach unserem Kenntnisstand, basierend auf unseren Beobachtungen und den Berichten verschiedener (auch internationaler) Genossen nicht beteiligt. Die Ausnahme bilden ihre paar Fahnenwillis, die den Auftrag bekamen mit ihrer Fahne an der Welcome to Hell Demo teilzunehmen und brauchbare Bilder für die IKB zu erzeugen.

Der Tag, an dem die Bilder des kämpfenden antiimperialistischen Blocks entstanden, war der letzte Tag, der Tag der Großdemo. Die Attacke der Polizei auf den Block und die damit verbundene Zerschlagung desselben hat insgesamt nur wenige Sekunden gedauert. Eine heldenhafte Endschlacht im Stil des Zitates war das nicht. Wir fanden das Auftreten und die kurze aber kräftige Auseinandersetzung des antiimperialistischen Blocks im Allgemeinen gut und wir haben uns direkt solidarisiert. Aber wir empfinden sie als einen kleinen Beitrag zu der gewaltigen Bandbreite an Kämpfen, die an den insgesamt 3 – 4 Tagen der militanten Auseinandersetzung stattfanden und an denen die Sekte fast überhaupt nicht beteiligt war.

Ihre Intention, vor allem brauchbare Bilder erzeugen zu wollen, geben sie ja selbst in ihrer Auswertung halbwegs offen zu, wenn sie schreiben:

„Unser politisches Hauptziel in Hamburg war es, eine klare „internationalistische und revolutionäre Botschaft an die in der ganzen Welt gegen den Imperialismus Kämpfenden zu senden: Wir stehen zusammen mit euch, euer Kampf ist unserer!“

Die Bilder vom Widerstand gegen die politischen Repräsentanten der Imperialisten und ihrer Lakaien sind um die Welt gegangen und wir können sagen, dass dieses Ziel erfüllt wurde. Das ist ein großer Sieg.“


Feststellend kann man sagen, dass sie keineswegs die Führung über diese Kämpfe übernommen haben, sondern sich mit fremden Federn schmücken. Das wird unter anderem in ihrem „Aftermovie“ deutlich, in welchem sie ständig Szenen der Krawalle der vorangegangenen Tage einblenden und diese unterschwellig als ihre eigene Leistung verkaufen. Vor allem mit denen der rebellierenden Jugend, aber auch mit denen der Autonomen. Das ist nichts Neues für die Sekte. Im Jahr 2016 veröffentlichten sie auf demvolkedienen.org einen zusammengestellten Polizeibericht der BRD, den sie so zitierten, dass dem Leser subtil suggeriert wird, die darin dargestellten Aktionen seien unter ihrem Kommando oder unter ihrer Führung ausgeführt worden. Doch nur weil man von „Führung des Proletariats“ und Partei spricht, wird man nicht automatisch zur Führung des Proletariats. Und die allermeisten – wenn nicht alle – der dort erwähnten Aktionen kamen aus der individualistisch zur Tat schreitenden, anarchistischen, zum Teil explizit antikommunistischen und nihilistischen Polit-Szene und haben absolut nichts mit dem Volkskrieg oder mit ihnen zu tun.

Einige Monate später, in ihrem Video nach der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration ziehen sie einen Vergleich zwischen sich und den Verfolgten des Naziregimes, um auf die Hexenjagd auf die Beteiligten bei den G20 Protesten aufmerksam zu machen, suggerierend, dass der Hauptteil dieser Hexenjagd sich gegen Sie, als vermeintlich im geheimen führende Kraft der Kämpfe, richten würde. Darüber hinaus tun sie so, als würde in der BRD ein Klima des offenen Terrors der Bourgeoisie herrschen, in dem bereits die Teilnahme an der LLL-Demonstration eine heroische und bemerkenswerte Tat wäre.

„Mitten im Herzen der Bestie des deutschen Imperialismus, der gerade seine Aggression gegen die Völker der Welt ausweitet, der gerade erst eine der größten Hexenjagden gegen die Revolutionäre und kämpfenden Massen in seiner jüngeren Geschichte entfacht hat, feiern die Revolutionäre aus der ganzen Welt dieses großartige Jubiläum und erheben die Fahne des Marxismus noch höher und rufen dem Imperialismus zu: Wir stehen zusammen und das macht uns unbesiegbar!“

In demselben Video kommt wieder der Fahnenwilli zum Einsatz. Diesmal sind es zwei, die abgestellt werden, um im Moment des Angriffs der Bullen auf den Antifablock die Beteiligung der Sekte an dessen Verteidigung zu simulieren. Diesmal haben die französischen, norwegischen, englischen und irischen Genossen das blamable Schauspiel allerdings glücklicherweise gut mit eigenen Augen ansehen können. Während sich unser Block mit den internationalen Freunden geschlossen an die Seite des Antifablocks und der kurdischen Demonstranten stellte, blieb der Block der Sekte aus Hamburg unbeweglich stehen. Unseren Genossen drohen wegen der Sache ein paar Verfahren. In den Beweisvideos der Bullen gegen sie, kann man schön sehen, wie erbärmlich sich der hektische kleine Fahnenwilli der Sekte nach den Kameras umschaut, nur im perfekten Winkel dann so richtig kämpferisch abzuwedeln.

Neben offenen Lügen gesellen sich oft fälschliche Darstellungen der Dinge. Wir wollen hier nur eine nennen, um unseren Punkt klarzumachen. Sie sprechen in ihrem neusten Meistertext gegen uns davon, dass sie eine „proletarische Bastion“ in Bremen haben, der ärmsten Stadt Deutschlands. Was stimmt ist, das Bremen das Bundesland mit den meisten Schulden in Deutschland ist. Der ärmste Teil Bremens ist der Stadtteil Bremerhaven Lehe. In diesem Viertel, bzw. in dieser Stadt hat die Sekte überhaupt keine Arbeit entwickelt. Der Teil Bremens, in dem die Sekte maßgeblich ihre Arbeit entwickelt, ist das sogenannte Steintorviertel. Ein beschauliches, kleinbürgerliches Viertel, vollkommen durchgentrifiziert und einkommensstark. Hier fährt man gern Hollandfahrrad und wählt grün. Den Fakt, dass die Stadt, in der sie am stärksten aufgestellt sind, Hamburg, die reichste Stadt in Deutschland ist, verschweigen sie bewusst.

Es gibt keinen Grund, ihnen irgendeinen ihrer Berichte zu glauben oder ihren Einschätzungen und Analysen zu trauen. Sie haben mehrmals bewiesen, dass sie unehrlich sind und sich in ein besseres Licht rücken, um der IKB zu imponieren.

Wir verurteilen ihre Unehrlichkeit, weil sie in der IKB im schlimmsten Falle nur Verwirrung stiftet und die Verbreitung eines Zerrbildes nichts ist, woran einem ernsthaften Revolutionär und proletarischen Internationalisten gelegen sein kann.

4.7 FAZIT

Die Sekte aus Hamburg ist also ein Zusammenschluss bürgerlicher Subjekte, die eine elitaristische, von den Massen isolierte pseudorevolutionäre Praxis als Ausgangspunkt haben, aus ihr eine illegalistische und massenfeindliche Linie entwickeln und darüber hinaus in ihren ideologischen Texten meinen den Maoismus zum „Gonzaloismus“ weiterentwickeln zu können, einer, unter Missbrauch der peruanischen Erfahrung, entstandenen Abweichung vom Marxismus, die ein Angriff auf den Maoismus ist. Um diese „Weiterentwicklung“ in der IKB durchsetzen zu können, fälschen sie Berichte und erschaffen mit Lügen einen Mythos von einer führenden Position ihrer Organisation in den Klassenkämpfen in Deutschland, die definitiv nicht der Realität entspricht. Als ihr größtes Hindernis auf diesem Weg begreifen sie unsere Organisation, weil sie den wirklichen Maoismus in Deutschland schöpferisch als Waffe im Kampf benutzt und dabei, im Rahmen ihrer noch beschränkten Möglichkeiten, immer aufs Engste mit dem Proletariat verbunden, Schritte in Richtung der Rekonstitution der Partei unternimmt. Wir wissen dabei um unsere Beschränktheit und die Unterentwicklung unserer Arbeit. Wir sind nicht die Führung des Proletariats. Wir machen viele (Flüchtigkeits-)Fehler, weil wir keinen großen Erfahrungsschatz und keine ältere Generation haben, auf die wir bauen können, sondern uns alles selbst neu erkämpfen und schaffen müssen. Aber wir wissen um unsere Fehler, führen Zweilinienkampf, üben Selbstkritik – können zu Ihnen auch im Gegensatz zur Sekte ohne Rücksicht auf unser Ego öffentlich stehen – und gehen sie sehr gewissenhaft und mit Plan an, versprechen uns zu entwickeln und voranzuschreiten, wie es unserem Anspruch als werdende Kommunisten gerecht wird. Mit ihrem prinizipien- und ehrenlosen Kampf gegen uns, die Organisation, die den Maoismus in Deutschland wieder zu den Volksmassen trägt, hat die Führung der Sekte sich ihre Seite gewählt.


5. EINSCHÄTZUNG

Warum gerade jetzt diese offene Kriegserklärung und das Gebettel um internationale und nationale Unterstützung gegen uns? Wir sind stark wie noch nie, unsere Arbeit entwickelt sich in Sprüngen. Es wurde die erste Solidaritätskampagne mit dem Volkskrieg auf den Philippinen in Deutschland realisiert mit Veranstaltungen und Propaganda in vielen Teilen der Republik, die Arbeit zur Vereinheitlichung der revolutionären Jugend in der BRD läuft.

Aber auch die Isolationskampagne der Bürgerlichen ist auf einem Höhepunkt. Genau in der Phase, in der eine Hetzkampagne der bürgerlichen Medien, der Reaktionäre aller Couleur, Faschisten, Liberale, Zionisten und Antideutsche, auf Hochtour läuft, die komplette Presse gegen uns schießt, unsere Facebookseite gelöscht wird, in der es Repression nach Repression gibt und Verhaftungen, Knastaufenthalte, Hausdurchsuchungen und Ermittlungen gegen unsere Genossen sich häufen, kommt die Hamburger Sekte und fordert die IKB und alle Revolutionäre des Landes aus Angst um ihre zunehmende eigene Bedeutungslosigkeit auf, gegen uns zu kämpfen und erklärt uns mit wüsten Morddrohungen für vogelfrei, will uns in der IKB und der PWB isolieren und fordert aus Feigheit andere dazu auf, zuzuschlagen. Sie denken, die Gelegenheit wäre jetzt günstig, um zu isolieren und zu vernichten. Doch wie so oft, liegen sie daneben.

Die Sekte aus Hamburg ist eine massenfeindliche, realitätsfeindliche Politsekte. Sie sind durchdrungen von einem bürgerlichen Konkurrenzdenken, egal wie oft sie mantrahaft wiederholen, es ginge ihnen bei jeder verstreichenden Sekunde, in der sie nicht führen, um das internationale Proletariat. Ihr kleiner Haufen von Freaks und Nerds hat kein Recht zu führen und es geht ihnen nicht um die Klasse und das Volk, für das sie keine Liebe empfinden.

SoL legte von Anfang an den Hauptfokus auf die internationale Arbeit, auf das Anerkanntwerden in der IKB als DIE Maoisten aus der BRD. Dass war ihre wahre Motivation, dass war ihnen wichtiger als ihre Massen. Englische Texte kamen teilweise zügiger und waren rechtschreiblich korrekter als die deutschen. Es geht ihnen um persönliche Rache, die Durchsetzung der von ihnen fetischisierten, ins Absurde überspitzten Beiträge des Vorsitzenden Gonzalo als neue, vierte und höhere Stufe der Ideologie des Proletariats, und um ihren ganz persönliche Wahnsinn. Sie benutzen einen widerlichen bürgerlichen Politikstil, intrigant, durchtrieben und verlogen. Ihr aktuelles Papier zu der Ohrfeige am 1. Mai in Berlin untermauert das ganz anschaulich.

So Genossinnen und Genossen. Wir hoffen wir konnten euch die Grundlagen des Konflikts verdeutlichen. Jetzt fordern wir ohne viele theatralische Worte und Pathos die Kräfte der Internationalen Kommunistischen Bewegung und die politische Widerstandsbewegung unseres Landes auf: Nieder mit prinzipienlosen Angriffen, Lüge, Denunziation, Hetze und Verrat! Wählen wir den geraden Weg. Gebt weiter alles im Kampf! So wie wir unser Versprechen geben, den Kampf niemals ruhen zu lassen. Wir marschieren vorwärts! Wir tun dies Seite an Seite mit unserer internationalen Klasse, mit den Völkern der Welt, mit all unseren Bruder- und Schwesterorganisationen in jedem Land, mit den Kommunisten, den Revolutionären, den Antiimperialisten, den proletarischen Feministen, den Antifaschisten, mit der kämpferischen, revolutionären Jugend an vorderster Front und mit unserer Ideologie, dem Marxismus-Leninismus-Maoismus, bewaffnet.

Zur Seite mit den Spaltern und Sekten, die Jugend strebt vorwärts!

Alles für Volk, Klasse und Partei!

Vereint euch im Kampf gegen Ausbeutung und Unterdrückung!







6. EIN PAAR KOMMENTARE ALS NACHTRAG

Als kleinen Nachtrag wollen wir hier noch ein paar besonders köstliche Auszüge aus ihrer 1. Mai-Erklärung gegen uns zitieren und ein wenig kommentieren, durchaus auch polemisch. Da sie mittlerweile in deutsch, englisch, portugiesisch, spanisch und türkisch vorliegen, fragen wir uns überdies, ob sie vielleicht schon ein wenig länger in Planung oder tatsächlich ein spontaner Erguss von „besonderer“ Qualität war:

„Die Maoisten gehen im Schatten. Und die Liquidatoren wollen das Rampenlicht. Das führt uns zu Berlin.“ So leiten sie den besonders spannenden Teil nach all den Floskeln ein. Das mag sein. Aber die Sekte aus Hamburg tappt eher im Dunkeln und versucht andere hinters Licht zu führen. Auch wenn ihr Pfad leuchtend und „Gonzalo“ ist.

„Auf die Kritik der Genossen der Klassenstandpunkt Redaktion, auf welche sie erstmal mit monatelanger Einstellung ihrer gesamten öffentlichen Propaganda reagiert haben, konnten sie überhaupt keine Antwort geben. Sie haben gezeigt, dass das einzige, wozu sie fähig sind, ist zu flüstern und zu lästern in den Foren, Chats und Kommentaren auf Facebook, das heisst, auf der hervorragendsten Selbstanzeigeplattform die es überhaupt gibt. Und in den letzten Monaten sind sie zum offenen Denunziantentum übergegangen.“

Es gab keine monatelange Einstellung der öffentlichen Propaganda als Reaktion auf die 46-Seiten Bullshit. Das über einen Monat keine Posts gemacht wurden, hatte einen viel banaleren Grund. Auf Facebook wurde dann geflüstert, wenn eure glorreichen Online-Krieger – die es eigentlich laut euren Statements und internem Facebookverbot gar nicht geben dürfte, genau wie die Seiten „Einige meiner besten Freund_innen sind Antideutsche“, „Revolutionärer Aufbau – BRD“ und „Rote Ruhr Crew“ – in internationalen Foren wie dem mehrheitlich us-amerikanischen Communism 101 Forum versucht haben, zu flüstern, anhand der Kunstfertigkeit von Graffiti nachzuweisen, dass der Revolutionäre Aufbau maoistischer sei als der JW, weil seine Graffiti schlechter wären.

Und wen zur Hölle wollt ihr verarschen, die dreckigen Denunzianten wart von Anfang an und seid bis heute ihr, und das weiß auch jeder.

„Aber sie haben sich niemals getraut, sich tatsächlich mit den tiefsten und breitesten Massen auseinanderzusetzen. Die trauten sich nicht, nach Marzahn zu gehen. Weil dort doch „alle Faschos sind“. Wir sind da hingegangen. Am Ende waren die Faschos nur 15. Und die Massen sind mit uns gestanden.“

Wen wollt ihr verarschen??  Wir trauen uns überall hin. Wir organisieren Leute aus Marzahn, haben viele Ostdeutsche. Niemals würden wir die bürgerliche Hetze das da „alle Faschos sind“ mittragen – wir wissen es selber besser, denn wir sind auch von da. Das ihr euch mal an einer bürgerlichen Gegenkundgebung gegen irgendeine belanglose Nazikundgebung beteiligt habt, ist natürlich toll und begrüßenswert. Aber schreibt das so, dass man es auch versteht, wenn man euch nicht kennt.

„Dann ist es gelungen, in eine Front zu gehen, die offenbar nicht die Front ist, die unter der unangefochtenen Führung des Proletariats steht, sondern eine Front, die erlaubt hat, einen breiten politischen Raum zu erkämpfen. Natürlich, und so ist das mit der Front unter diesen Bedingungen, gab es schwere Begrenzungen. Sogar antagonistische Standpunkte. Aber es ist eine Front, die zeigt, dass die Maoisten Politik machen, das heisst Klassenkampf, und dass jede politische Kraft, die sich mit den Maoisten auseinandersetzen will, ihnen auf dieser Ebene begegnen muss. Das ist eine Errungenschaft, das ist ein Erfolg, das ist ein Sieg. Und das ist, was zu dem finsteren Attentat das diesen ersten Mai in Berlin stattgefunden hat, geführt hat.“

Ja, ihr wart mit PKK-Fans und Trotzkisten in einem Bündnis und hattet dort nichts zu melden, ok. Nein, was zu dem „finsteren Attentat" geführt hat, steht weiter oben.

„Um in dieses Chaos, diese Kakophonie, die klare Stimme des Proletariats zu tragen. Und das haben die Genossen gemacht. Und Sie haben einen spontanen Zulauf der Massen bekommen. Die Begeisterung der Massen über das Transparent der 200 Jahre Karl Marx hat dazu geführt, dass unsere Genossen unser Transparent nicht tragen mussten. Sondern die Genossen das den Massen in die Hand gegeben haben, und ein Genosse eine sehr eindrückliche Aussage getätigt hat. Als die Genossen gefragt haben: bist du nicht müde, Genosse, sollten wir dich ablösen? Haben die Genossen der Massen geantwortet: dieses Transparent werde ich in meinem Leben nie ablegen. Das ist die Arbeit der Maoisten in Berlin. Das hat das rechte Liquidatorentum zu tödlichem Hass gebracht.“

Was ist eine Kakophonie? Ja, schöne Geschichte, dass euch Antideutsche aus Trier beim Transpitragen geholfen haben hat uns zu tödlichem Hass getrieben. Nein, wie gesagt, es steht weiter oben.

„Diese Rattenbrut sind hinter den Polizeireihen gelaufen. Die Reihen, die die Demonstration von den Passanten trennen. Dann ist diese Bande auf direkten Befehl ihres Kopfes, der in Person anwesend war und direkten Befehl gegeben hat, durch die Polizeireihen in die Demonstration reingestürmt, ohne irgendeine Behinderung durch die reaktionäre Staatsmacht, und hat gezielt Massen des Internationalistischen Kollektiv Berlins angegriffen. Diese Elendigen haben dann unter der rechten operativen Führung des Knechts die Genossen bedroht und gesagt, dass sie nicht Aktivitäten in Neukölln entfalten sollen, weil das in der neandertalischen Sprache dieser Bande „unser Kiez“ ist. Dann, bevor die Massen ihre Antwort mobilisieren konnten, sind sie sehr schnell zurückgelaufen unter den Schutz der deutschen Polizisten. Wie man erwarten konnte, hat die deutsche Polizei gegen diese Leute nichts getan. Hieraus entsteht eine Tatsache: Diese Rattenbrut […] sind jetzt dazu übergegangen, die Genossen physisch anzugreifen durch die Mobilisierung von Lumpenschlägertrupps. Sie haben etwas erreicht, was niemand mit uns in der BRD bis jetzt geschafft hat. Sie haben Blutschuld. Sie haben diese Schuld nicht nur mit uns, sondern mit der Internationalen Kommunistischen Bewegung.“

Alles klar. Noch Fragen? Es war keine Polizei da, es gab keine Trennung von Demonstranten und „Passanten“ durch Bullen, die Märchengeschichte ist komplett frei erfunden, darüber können auch ihre „Rattenbrut“ und „Elendigen“ Tourette-Beleidigungen nicht hinwegtäuschen. Dass normales Sprechen – das benutzen von Wörtern wie Kiez – für diese massenfeindlichen Trottel „neandertalisch“ ist während „Kakophonie“, „Wandmalung“ und „Revolutionaristen“ ganz normale Worte sind, spricht für sich. Aus keinem Grund der Welt mussten wir schnell zurücklaufen. Was für mobilisierte Lumpenschlägertrupps? Das waren alles Sympathisanten unserer Organisation, junge Arbeiter, Auszubildende und Schüler. Warum verachtet ihr die Massen so sehr und haltet euch für Maoisten?

„Warum findet dieser Angriff statt? Warum laufen aufgepumpte Karatehelden in eine Demonstration rein? Sollte das eine politische Auseinandersetzung sein?“

Ja sollte es. Siehe oben. PS: Wir bevorzugen Muay-Thai, Kickboxen und MMA, aber auch Vollkontakt-Karate ist für Straßenauseinandersetzungen natürlich gut.

„Lass diese Leute nach Hamburg kommen. Lasst sie nach Bremen kommen. Lasst sie nach Hannover kommen.“

Gesagt, getan. Am Tag nach der Veröffentlichung dieses dreckigen Textes waren wir mit unseren Genossen in Hamburg. Und ihr habt uns gesehen. Stundenlang.

Und vor ein paar Tagen, bei der Kundgebung zu 70 Jahren Nakba, der Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat, zu der ihr im Internet großspurig aufriefen: „Als proletarische Internationalisten ist es unsere Pflicht sich daran zu beteiligen und den gerechtfertigten Kampf des palästinensischen Volkes zu unterstützen.“ – waren wir wieder da. Ebenso wie beim Prozessauftakt gegen den vom BRD-Imperialismus inhaftierten Musa Asoglu in Hamburg, war jedoch niemand von euch da – in der Stadt von der ihr sagt, dass sie „eine Bastion der proletarischen Revolutionäre in der BRD“ sei.

„Wenn jemand ein Problem damit hat, was wir letztes Jahr im Juli gemacht haben, dann ist das so. Aber wir haben etwas gemacht. Diese Rattenbrut hat Tourismus gemacht. Aber deshalb, weil wir gearbeitet haben und nicht Tourismus gemacht, haben einige Leute auch offene Rechnungen mit uns. Gut. Das ist zwischen diesen Leuten und uns. Damit kommen wir klar. Aber dass diese Neandertaler glauben, dass wir so dumm sind und reingehen in ihre Bullenfalle, das können sie vergessen.“

Wer soll das denn bitte verstehen?? Für wen schreibt ihr? Was für Rattenbrut-Tourismus? Was für Neandertaler? Was für eine Bullenfalle? Es ist schon ok wenn eure zwei Genossen, welche augenscheinlich „mit diesem Karatescheiß nichts anfagen können“, sich uns nicht hinterhertrauen, wir waren 25 und jeder einzelne war ihnen körperlich überlegen, ihr müsst keine Bullenfalle erfinden.

„Die nächste Sache: warum macht dieses Pack jetzt einen solchen Angriff? Um ihre schreiende Niederlage zu kaschieren. Niemand sollte über die Tatsache reden, dass ihre sogenannte 13 Uhr Demo eine schreiende Niederlage war.“

Der rote 1. Mai in Neukölln war eine schreiende Niederlage? Fragt alle anwesenden Genossinnen und Genossen, lest unseren Bericht. Wir reden gerne darüber! Lieber als über Freaks aus Hamburg auf jeden Fall. Dieses Foto verdeutlicht ebenfalls, wie wir über die Jahre immer schwächer geworden sind.

Wo bleiben eigentlich die Berichte zu ihrem 1. Mai in den „proletarischen Bastionen“, speziell Hamburg? Wenn unserer doch angeblich so ein Reinfall war, über den nicht geredet werden soll? Wir haben nicht 3 Wochen für unseren Bericht gebraucht. Wie sieht das bei euch aus? Nur weil eure Sponti in Hamburg zerschlagen wurde, ihr die lokale 18 Uhr Demo verloren habt? War eure Beteiligung an der morgendlichen DGB-Demo in diesem Jahr so schwach, dass es nicht einmal für ein günstig geschnittenes Kang Scheng Productions Video gereicht hat?

„Der einzige Zulauf den sie haben sind Lumpen und andere Reaktionäre. Egal, welche Fahnen sie tragen.“

WOHER nehmen unsere Hamburger Helden diese Informationen?? Was ist das bitte außer Hass auf die Massen? Es ist das beste Beispiel für unsere eingangs erwähnte These, das sie von den ärmsten und breitesten Teilen der Massen einfach nur isoliert sind.

Aber wegen des inflationären Lumpen-Vorwurfs kurz zu unser klassenspezifischen Zusammensetzung: Nach unseren Erfahrungen – die uns auch von Genossen außerhalb unserer Strukturen immer wieder bestätigt werden – haben wir mit die proletarischste Zusammensetzung die man in der Linken der BRD so haben kann: Alles junge Arbeiter, Auszubildende, viele in sehr bodenständigen Berufen, Schüler, ein paar Arbeitslose, sehr wenige Studenten, keine Lumpen. Übrigens ist unseren Aktivisten der Konsum von Drogen untersagt, bei euch war das ja früher nicht so. Gibt es da Anpassungen? So wie sich eure Texte lesen, wohl eher nicht.

Besonders viele Reaktionäre werden sich nach unseren Erfahrungen einer kommunistischen Organisation eher nicht anschließen, aber vielleicht hat SoL da mit ihrer ISIS-Linie mittlerweile andere Erkenntnisse.

„Wenn unsere Genossen etwas ausmacht, dann dass du sie nicht bemerkst. Wir sind nicht besonders gut in diesem Karatescheiss. Manchmal ist unsere Stimme für einige Leute nicht zu hören. Aber wir sind etwas anderes. Etwas handfesteres. Das heisst Stahl. Der Stahl von Gonzalo.“

Alles klar.

„Ein wichtiges Ergebnis der Verbreitung der Roten Post war, der Angriff von drei Lumpen auf zwei Genossen, die die Rote Post in der Sonnenallee verkauft haben. Ausgestattet mit dicken Goldketten und allen übrigen Lumpenattributen, wollte dieses Pack den beiden Genossen verbieten, die Rote Post in Neukölln zu verkaufen. Beide Genossen, die im Unterschied zu den drei Lumpen keine Anabolika und Steroide nehmen, haben das mit Klassenstandpunkt und Entschlossenheit zurückgewiesen. Die Lumpen haben gemeint, ihr verkauft eh nichts von euerm Dreck. Der Lumpendreck ist dann zu einer nahegelegenen Shishabar gegangen.“

Es waren drei Auszubildende. Fern von irgendwelchen Lumpentätigkeiten oder auch nur irgendwelchen relevanten Merkmalen, die diese Klasse ausmachen. Einer trägt eine Kette, ja. Im Proletariat nichts ungewöhnliches. Genauso wie in eine Shishabar zu gehen, wenn man frei hat. Anabolika und Steroide nimmt niemand von ihnen, aber wir danken und sehen dass als Bestätigung unserer Trainingserfolge in letzter Zeit. Was ist das schon wieder für eine Geschichte, so etwas schreibt also der Vortrupp des Proletariats, das vorangeschrittenste rote Zentrum dieses Landes, quasi die Parteiformation?

„Wenn jemand glaubt, dass die proletarische Vortruppe in Formierung in der BRD wegen irgendwelcher bodybuildender Thaiboxer Angst haben, dann hat er sich etwas vertan. Unser Hauptfeind in diesem Moment in politischer, organisatorischer Sicht, ist der deutsche Imperialismus. Die haben solche Geräte wie Leopard II. Und egal, wie viel Steroide unsere Strassenhelden nehmen, sie schaffen es nicht auf dieses Niveau. Aber wir kommen damit klar. Diese Leute glauben, dass Gewalt heisst sich gegenüberzustehen und zu schubsen. Die haben nie verstanden, was Guerilla heisst. Nie. Gut so. Sie sind nicht die einzigen, die überrascht sein werden.“

Niemand auf der Aktivisten- und Unterstützerebene nimmt Steroide. Aber auch hier, nehmen wir das Lob wohlwollend zur Kenntnis. Ja, und auch unsere Freunde, die bei der Guerilla waren, haben natürlich nicht verstanden, was Guerilla heißt. Top.

„Wenn jemand unsere Praxis kennenlernen will: kommt her. Alle sind eingeladen. Geht mit uns in jedes Viertel. Zeigt uns das Viertel, in das ihr gehen wollt und wir werden mit euch gehen. Und ihr werdet sehen, wie unsere Genossen eins sind mit jedem der tiefsten und breitesten Massen.“

Das würden wir in der Tat gerne mal sehen. Da wir die „Genossen“ und die „Liebe“, die sie den Massen entgegenbringen und von ihnen zurückbekommen, von früher doch recht gut kennen, wagen wir das doch eher sehr stark zu bezweifeln.

„Genossen. Die Maoisten in der BRD wurden von einer Lumpenbande angegriffen. Ein Verbrechen ohne Vergleich in unserer Geschichte. Diese Leute haben Blutschuld.“

Mal ehrlich: In welcher Welt lebt ihr? Es passieren jeden Tag in unserem Land 100 000 schlimmere Verbrechen ihr hängengeliebener Freakhaufen.

Ein kurzer Kommentar zu dem absurden Gang/Lumpen-Bande-Vorwurf: Wir haben eine demokratisch-zentralistische Struktur. Es gibt demokratische Kongresse, die Leitung ist gewählt und auf Treffen gibt es Rechenschaftspflicht, Kritik / Selbstkritik und Berichtswesen. Welche Gang kennt ihr noch, bei der das so ist?

„Antiimperialismus ist nicht chauvinistische, rassisitische Stellungen über ein Volk einzunehmen um gegen ein anderes Volk zu hetzen. Antiimperialismus heisst, immer gegen jeden Chauvinismus zu kämpfen.“

Aha. Danke für die Info. Tuen wir das irgendwo? Zeigt doch mal her! Oder redet ihr einfach nur der bürgerlichen Presse und den antideutschen Schweinen nach dem Mund?

„Proletarische Feministen. Genossinnen. Zu euch müssen wir am wenigsten sprechen. Ihr kennt diese patriarchalen Schweine vielleicht mehr als wir alle. Aber trotzdem, Genossinnen. Euer Fleisch und Blut wurde diesen Ersten Mai in Berlin angegriffen. Die Schläge, die die Genossen getroffen haben, war ein Schlag gegen jede Frau in der BRD. Das war ein Schlag des Patriarchats. Des Mackertums.“

Ah ja. Also wenn ein Genosse von uns einen Genossen von euch ohrfeigt, trifft er damit automatisch jede Frau in der BRD. Ihr seid wirklich merkbefreit. Ihr macht euch damit auf eine abartige weise über die wirkliche patriarchale Gewalt und Frauenunterdrückung lustig. Bei unseren Genossen die sich auf dem Oranienplatz mit euch unterhalten haben, waren übrigens Genossinnen dabei. Und bei euch?

„Antifaschisten. Die von euch, die uns kennen, wissen, was wir machen. Ihr kennt unsere Praxis und wisst, wer wir sind. Diese, deutschnationale Strasseristenbande hat nichts mit Maoismus zu tun. Verjagt sie. Oder wie wir manchmal sagen: Antifaschismus ist immer konkret.“

Wollt ihr euch nicht selbst die Hände schmutzig machen? „Deutschnationale Strasseristen“, nur weil wir „Deutschland verrecke“ von Slime nicht für proletarische Kultur und „Nie wieder Deutschland!“ nicht für eine massentaugliche, antiimperialistische Parole halten, sind wir Faschisten? Euch ist wirklich nicht zu helfen. Wir sind die Erben Thälmanns und des RFB, wir sind proletarische Internationalisten. Im Gegensatz zu euch haben wir eine kämpferische antifaschistische Praxis. Im Gegensatz zu euch, organisieren sich bei uns auch Kanacken und Migranten zusammen mit Deutschen. An eurer Stelle als Haufen weißer Deutscher aus der reichsten Stadt Deutschlands und nicht gerade den „lowesten Classen“ würden wir wirklich mal lieber halblang machen mit euren haltlosen Chauvinismus-Vorwürfen und dem „ihr traut euch nicht zu den tiefsten und breitesten Massen“. Mehr gibt es nicht zu sagen.

„Weil es gutgegangen ist, hatten wir auch ein Problem. Mit einem verbrecherischen Attentat. Um allen Problemen aus dem Weg zu gehen, fordern wir unsere Genossen, unsere Freunde, international und in der BRD auf, in dieser Sache eine klare Stellungnahme zu machen. Besonders fordern wir diejenigen auf, die bis jetzt diese reaktionäre Lumpentruppe „Maoisten in der BRD“ genannt haben. Wir nennen auch eine andere Sache. Manche der Freunde sind sehr begeistert vom Internet. Facebook, Instagram, Whatsapp. Wunderbar. Aber sie sollten auch etwas wissen. Dass auf den Strassen der BRD, wenn sich jemand mit diesem Pack bewegt, sie auch wissen müssen, dass wir manchmal keine Chirurgen sind.“

Verbrecherisches Attentat, reaktionäre Lumpentruppe – Sachen die einfach unwahr, schlicht gelogen, sind. Dazu fordern Sie eine Stellungnahme von Genossen, die ganz andere Probleme haben, an viel wichtigeren Fronten kämpfen. Und dann drohen sie, allen die mit uns zu tun haben, dass sie keine Chirurgen seien. Bushido drückt das selbe mit „Kleine Info am Rande, nur dass ihr Bescheid wisst, dass jeder der mit diesem Bastard abhängt, mein Feind ist“ aus, aber das ist sicher mindestens neandertalerisch für die angehenden Chirurgen.

Und die Rote Ruhr Crew so?

Eine weitere Erklärung präsentiert die Sekte nun stolz auf Demvolkedienen. Die „Rote Ruhr Crew“ – die gewiss keine Bande ist – gibt höchstselbst ihren Senf zu dem Konflikt ab. Die Hamburger Sekte leitet ein mit: „Das junge Proletariat des Ruhegebiets erhebt die Fahne des Maoismus und übernimmt nicht nur die Kritik am Rechten Liquidatorentum, sondern vertieft die Kritik noch. Wir sehen, das egal was mit uns passiert, das es Genossen gibt die bleiben werden. Als Autorenkollektiv von DemVolkeDienen.org begrüßen wir die Standhaftigkeit und Konsequenz der Genossen.“

Dazu wollen wir kurz ein paar Worte zur „Roten Ruhr Crew“ verlieren, denn „Standhaftigkeit, Konsequenz“ und das sie „bleiben werden“ sind absolut nichts, wodurch sich diese Freunde, vor allem ihr Boss, auszeichnen. Maßgeblich ist dieser kleine Haufen um eine Person herum aufgebaut, der auch für die Texte verantwortlich und auf Facebook sehr offen unterwegs ist. Generell ist er ein kleiner Selbstdarsteller, der vor kurzem noch im Internet behauptete, er habe eine Neue Synthese des Marxismus aus Maoismus, Gegenstandpunkt und Adorno geschaffen. Die politische Karriere dieses jungen marxistischen „Philosophen und Theoretikers" führte in den letzten paar Jahren, von Rote-Antifa-Kreisen, über antideutsche Positionen und Anarchismus hin zur antideutschen Antifa, danach direkt in die Linkspartei, zwischendrin mit einigen Sympathien für Trotzki, und von dort weiter zum offen massenfeindlichen Gegenstandpunkt. Zwischendurch suchte er eindringlich den Kontakt zum Jugendwiderstand, wollte nun dort einsteigen und mitspielen, wurde dort jedoch aus diversen Gründen gekorbt. Daraufhin folgte der politisch-ideologische Anschluss an den Revolutionären Aufbau und die Sekte aus Hamburg. Persönliche Verbitterung über den Korb des JW dürfte einiges zum persönlichen Antrieb dieses umtriebigen Jungaktivisten in diesem Konflikt Partei zu ergreifen beigetragen haben. Nun ist er natürlich der größte und standhafteste Maoist – wie Demvolkedienen ihm gerne bestätigt. Aber das war er laut Eigenaussage bereits vor wenigen Monaten, als er im Internet groß von der „antisemitische Terroristin Leila Chaled“ (Heldenhafte Kämpferin, Internationalistin und Aktivistin der Volksfront zur Befreiung Palästinas) herumposaunte.

Nun beschimpft uns dieser Knilch in seiner Facebookstellungnahme als „strasseristischen Pack“, „patriarchale Lumpenschweine“ und nicht weniger als „Feinde der Revolution“. Monsieur Wankelmut sollte nicht zu vorlaut sein, sowas kann schnell schief gehen. Wir sind Marxisten, wir glauben daran das sich Menschen verändern können und lassen und haben selbst Genossen aus den verschiedensten politischen Lagern gewonnen, aber bei diesem Kollegen und seinen sprunghaften Lagerwechseln in kürzester Zeit, die man live im Internet verfolgen konnte, bleibt mehr als nur ein ungutes Gefühl. Er ist ein bürgerliches Ego, ein Kommunismus-Schauspieler. Mehr nicht.

„Doch wer Mao, Lenin und Marx auch nur bruchstückartig verstanden hat, weiß, dass Gruppen wie der sogenannte Jugendwiderstand Mao lediglich für ihr Bandenwesen und ihren Antikommunismus missbrauchen, entstellen und somit die jahrelange entbehrliche, revolutionäre, internationalistische Arbeit der vielen kommunistischen Kämpfer*innen weltweit zu zerstören versuchen.“ Sagt nun diese Gestalt, die von der jahrelangen, entbehrlichen, revolutionären Arbeit ungefähr soviel weis wie von politischer Gradlinigkeit und ehrlicher Prinzipientreue.

Seine studentischen „Thesen“ brauchen keine Textbelege oder andere Verifikationen, er behauptet es einfach – ohne Beweise, ohne vernünftige Untersuchung, ohne dass wir je ein direktes Gespräch mit diesem Menschen gehabt hätten oder er unsere Aktionen und Veranstaltungen, unsere Arbeit, unsere Praxis gesehen hätte. Wie z. B. der wahnwitzige Vorwurf, wir würden aus einem „national-völkischen Standpunkt“ heraus handeln. „Die Gewalt die sie praktizieren ist nichts weiter als reaktionäre, lumpenhafte Bandenkriminalität“ tönt er weiter und hört sich mehr wie ein CDU-Historienforscher in seinem Referat zum RFB an, als wie ein proletarischer Revolutionär.

„Der angehängte Link ist eine sehr aufschlussreiche Darstellung der jüngsten Ereignisse. Wenn die Feinde des internationalen Proletariats solche feigen Anschläge auf den Kommunismus und die revolutionären Massen verüben, darf das nicht unbeantwortet bleiben.“ nimmt er anschließen den Mund etwas zu voll. Nun ist es schon ein „Anschlag auf den Kommunismus“ – den sinnentleerten Pathos hat er schon gut von seinen neuen Freunden kopiert. Vielleicht klappt es mit der politischen Karriere ja diesmal!


Unser Beitrag den MLM in Europa und speziell in der BRD wieder als etwas vitales, junges, frisches, dynamisches und kämpferisches zu entfalten, ist eigentlich unleugnbar. Unsere Parolen, unser Stil, unser Ausdruck und unsere Inhalte sind in Teilen gerade in der politischen Widerstandsbewegung Deutschlands übernommen worden und stark eingeflossen, bei verschiedenen Gruppen und Organisationen, sogar bei gegnerischen, auch wenn sie es immer verleugnen würden. Wie der JugendarbeiterInnen Bund aus NRW es ausdrückte: „Der Jugendwiderstand als prägende Kraft des wiederaufkeimenden Maoismus in Deutschland, dient mit seiner Motivation und seinen erstaunlichen Leistungen, in den letzten Jahren, als Vorbild für viele Gruppen in Deutschland.“.

Nicht wir haben mit den prinzipienlosen Angriffen begonnen. Nicht wir haben mit wutschäumenden Morddrohungen nachgesetzt.

Wir wollten diesen Konflikt nie. Nicht in dieser Form. Sie suchen ihn, um dann rumzuopfern und zu lügen. Wir brauchen nicht zu lügen und zu übertreiben, von Angriffen aufs internationale Proletariat zu fabulieren. Was sie tuen: Sie denunzieren, machen damit Staatsschutzarbeit, verhindern in der Praxis antiimperialistische Einheit, belügen sich selbst, ihre Massen, die IKB und die PWB, betreiben Rufmord gegen aufrechte Revolutionäre, beteiligen sich indirekt an einer bürgerlichen Schmierenkampagne und liefern ihr neues Futter, beleidigen die Massen, drohen wahllos Leuten und versuchen andere aufzuhetzen. Damit bringen sie Schande über die Bewegung, stoßen Leute vom Kommunismus ab. Das ist was sie tun. Wir machen das Gegenteil, sind wirklich eins mit den Massen, gerade der proletarischen Jugend. Und wir marschieren vorwärts.


Fussnoten:

1. Fussnote: Der Revolutionäre Aufbau erwuchs aus einem Schulungszirkel des Gegenstandpunkt Verlages. Dort begann ihre organisatorische Geschichte. In den Schulungsräumen eines widerwärtigen, wohlwollend gesprochen linkshegelianischen Blattes, welches seine Existenz darauf begründet die eigene Verachtung für die Volksmassen in demagogische, pseudomarxistische „Ideologiekritik“ zu verpacken. Der Gegenstandpunkt organisiert sich in ganz Deutschland und Österreich und rekrutiert sich ausschließlich aus Akademikern, Kleinbürgern und Lehrern. „Organisiert“, bedeutet das die Mitglieder gemeinsam Schulungszirkel und Debattierrunden abhalten, versuchen neue Mitglieder zu gewinnen und vor allem sich gegenseitig durchs Leben helfen. Professoren die beim Gegenstandpunkt tätig sind, helfen ihren Studenten durch die Prüfungen und verhelfen ihnen zu Stellen. Untereinander werden Jobs und teure Wohnungen weitergegeben. Der Gegenstandpunkt ist im Grunde genommen eine linke Burschenschaft.


2. Fussnote: Das spielt auf die erfolgreiche Mobilisierung arabischer und muslimischer Massen zur 13-Uhr-Demonstration am 1. Mai 2017 an, die als eigenen Ausdruck neben anderen Parolen auch „Allahu akbar“ riefen. Erstens, das waren die Volksmassen, nicht der Jugendwiderstand. Zweitens ist der Islam in der BRD eine unterdrückte Religion und die Muslime haben das Recht sich zu wehren und zu kämpfen. Drittens taten sie das unter Führung proletarischer Revolutionäre mit Hammer und Sichel, die eben die Freiheit zu glauben und die Freiheit nicht zu glauben verteidigen. Und getreu unserer Geschichte (muslimische Verbände in den Roten Armeen Chinas und Sowjetrusslands, Schiitisch-sozialistische Begräbniszeremonien durch Genosse Stalin, orthodoxer Glaube im Großen vaterländischen Krieg – gute aktuelle Beispiele auch die Arbeit der philippinischen Genossen mit gläubigen Menschen, z. B. die illegale Massenorganisation Christians for National Liberation und die Moro-Muslime auf Mindanao und die taktische Einheitsfront mit der BIFF) berücksichtigen wir in der Massenarbeit auch die religiösen Gefühle der Massen. Also geben wir für die muslimischen Verbündeten unserer Sache die Parole gerne mit einer kleinen Änderung zurück: „Jugendwiderstand das kennen wir schon – Allahu akbar unter der Führung der Revolution!“. Viertens ist es besonders lustig, wenn diese „islamkritische“ Parole von Leuten kommt, die mit Bezug auf ISIS in Syrien meinten „Mittlerweile sind einige dieser Gruppen außer Kontrolle der Imperialisten geraten und leisten Widerstand. Diesen Widerstand begrüssen wir, auch wenn er unter reaktionären Fahnen geführt wird.“